Mastaba D 37 |
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Bezeichnung: | D 37 |
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Typus: | Bruchsteinmastaba mit Kalksteinmantel und Vorhof | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Namen: |
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Grabherr: |
Ro-Hr-k# Ranke, PN II, 309,19. |
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Frau: |
Mr=s-onX (nur auf der Statue Paris, Louvre, E 15592 belegt) Ranke, PN I, 158,6. |
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Eltern: |
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Kinder: |
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erwähnte Personen: |
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Titel: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
z#b sHD zx#,ßJ z#b jmy-r# zx#, jmy-r# orr.wt m pr.w(j),ßK jmy-r# Jnb.w-HD jmy-r# %pS ßL "Richer und Untervorsteher der Schreiber", "Richter und Vorsteher der Schreiber", "Vorsteher der orr.wt (Empfangshalle) in den (beiden?) Verwaltungen", "Vorsteher des Memphites und Letopolites Gau (1. und 2. u.äg. Gau)" Zu den Titeln vgl. Jones, Index OK, S. 814, 2978; 803, 2933; 79, 345; 58, 277; 188, 704. |
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Frau: |
jry-X.t nzw Zum Titel vgl. Jones, Index OK, S. 327,1206. |
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Eltern: |
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Kinder: |
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erwähnte Personen: |
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Lage des Grabes: | Plan Hölscher 1903-1906 Blaupausen Mastaba D 37 |
[pdf] [pdf] |
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Ausgrabungszeitpunkt: | 1905 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausgräber: | "Untersuchung" der Mastaba 1902 durch Montague Ballard. ßM |
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Datierung: | Mitte 5. Dynastie Porter/Moss: 5. Dynastie. Cherpion nach der Statue Kairo: Ende 4. Dynastie - Mitte 5. Dynastie. |
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Aufbau der Grabanlage: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemein: |
Die 1905 von Steindorff und Möller ausgegrabene Mastaba ist mit die älteste in dem Areal. An sie lehnen sich im Norden die Mastabas D 46, D 64 und D 65 an und ihr Hof wird im Südosten von Mastaba D 39/40 überbaut. Im Gang zwischen D 29 und D 37 lag eines kleines Grab, dass direkt in das aufgerissene Pflaster eingebracht war. In dem 0,6 m × 0,4 m breiten Loch lag unter zwei Kalksteinplatten abgedeckt ein zusammengepresstes Skelett. (Vermutlich in der Osteologische Sammlung der Universität Tübingen, Inv.-Nr. 7010) |
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Anbauten: |
Keine Anbauten. Nur ein ursprünglich ca. 8,3 m großer, im Osten vorgelagerter Hof, der durch eine 0,5 m breite und 0,6 m hohe Ziegelmauer, deren Wände geweisst waren, eingefasst war. Unklar ist bei der Hofanlage, durch die Überbauung von D 39/40 im Südosten, ob sich der Hof ürsprünglich über die gesamte Breite der Mastaba erstreckte. Der Eingang zum Hof lag im Osten der Umfassungsmauer, auf gleicher Höhe wie der Eingang zur Kultkammer. Dies lässt ein noch in situ befindlicher Türangelstein erkennen. Der Hof war also nicht frei zugänglich, sondern durch eine nicht mehr erhaltene Tür verschlossen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kultkammer: |
Der Eingang zur Kultkammer wird im Norden und Süden durch ca. 0,5 m hohe Obelisken aus Kalkstein flankiert. Der Eingang selbst ist etwas in das Mastabamassiv zurückversetzt eingebaut und hat auf den äußeren Türpfosten die Darstellung des in das Grab hineinschreitenden Grabherrn mit seinen Namen und Titeln. Die Innenpfosten zeigen den Besitzer des Grabes aus diesem herausschreitend und bezeichnen ihn ebenfalls mit Namen und Titeln. Durch eine verengte Eingangspassage gelangt man eine kleine 2,1 m × 1,7 m große Vorkammer, die in der Mitte der Westwand eine schmale Kultnische hat. Die eigentliche Hauptkultkammer erstreckt sich dann, zusammen mit der Vorkammer im typischen L-förmigen Aufbau nach Süden. Auch sie war ursprünglich durch eine eingesetzte Tür, die nicht mehr erhalten ist, verschlossen. Die Hauptkultkammer hat eine Größe von 3,7 m × 1,5 m. Auch hier ist etwa in der Mitte der Westwand eine Scheintür eingesetzt, die jedoch beschriftet ist aber bei der Auffindung schon stark verwittert war. An etwa gleicher Stelle nur auf der Ostwand der Kammer befindet sich auf etwa 3 m Höhe ein Fensterschlitz der zur Beleuchtung der Kultkammer diente. Südlich neben der Scheintür liegt ein Serdab, dessen Sichtschlitz sich zur Kultkammer öffnet. Die Hauptkultkammer sollte wohl ursprünglich mit Reliefs dekoriert werden, denn auf der Süd- und Ostwand befanden sich noch Vorzeichnungen in roter Farbe, die das Herbeiführen von Vieh zeigen. |
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Serdab: |
Die Anlage hat zwei Serdabs. |
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Grabschächte: |
Die Mastaba D 37 hat zwei Grabschächte: |
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Erhaltungszustand: | Die Mastaba befindet sich in einem guten Erhaltungszustand. Vgl die Photos PDM_03424, PDM_03448, PDM_03449 vom 11.08.2006 und die QTVR PDM_06712, PDM_06722, PDM_06723 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Funde: | Vor dem Eingang: Im Sand nördlich von D 37: Im Gang zwischen D 29 und D 37: |
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Photos: |
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Archivalien: | Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf] S. 82: […] In d. Gange (zwischen D 37 und D 29) südlich der „grossen Mastaba“ (D 37) ist ein kleines Grab eingebaut. Das Pflaster aufgerissen, ein Loch von ca. 60 × 40 cm ausgehoben; darin liegt ganz zusammengepresst ein Skelett. Das Loch war mit 2 Kalksteinplatten zugedeckt. […] S. 88: […] Die grosse Mastaba – D 37 – wird weiter freigelegt. Eingang auf d. Ostseite; auf den Türlaibungen S. 89: ist der Tote
dargestellt. Erst eine Vorkammer a; südl. davon der Hauptraum b; auf der Ost- u. Südwand rot vorgezeichnete Figuren. S. 105: […] In der Mastaba D 37 wird der Serdâb (der Schlitz war in der Kammer sichtbar) von oben geöffnet und leer gefunden. Nachmittags Besuch von S. 106: Dr. Borchardt und Frau, Rubensohn, Spiegelberg und Frau Prof. Selenka aus
München. S. 112: […] Die Reinigungsarbeiten werden fortgesetzt und zwar bei D 27, D 37 (an d.
Nordseite), D 31 (der Mastaba mit d. grossen ausgebrochenen Scheintür) und auf D 42 u. D 43 (letztere hat eine abgeschrägte Ecke). S. 117: Im Sande nördl. von D 37 wird das Bruchstück (Kalkstein) einer Frau, die ein
Kind auf der l. Hüfte trägt, gefunden. S. 118: […] Auf D 37 wird gereinigt; der obere Teil eines Bîrs kommt heraus. [...] S. 119: […] Auf D 37 wird der Brunnen weiter geleert. Im Sande wird oben auf d. Mastaba ein gut gearbeiteter Granitkeil gefunden. Auch an dem Brunnen, der nördlich vor S. 120: D 37 in einer sehr abgetragenen Mastaba (D 46) liegt, wird weiter gearbeitet. Vgl. S. 126. […] S. 123: […] Der grosse Bîr auf D 37 wird fertig. Er ist wohl erst in neuerer Zeit ausgeraubt worden. Er war ganz mit Flugsand gefüllt. […] S. 126: […] Ausser kleinen Bîren bei d. Nordarbeit, die nichts bieten, werden noch folgende
Bîre fertig: S. 136: […] Beim Abtragen des Dammes, der den N.- und S. Schugl trennt, kommt östl. vor D 37 ein Lehm-Pflaster heraus, sowie die Reste einer Ziegelmauer, die vielleicht den Vorhof von D 37 umschloss. […] S. 139: […] Bei einer Nachprüfung des Brunnens S. 140: D 37 werden in dem aus dem Fels gehauenem Sarge im Sande noch Stückchen Blattgold, Fayenceperlen u. Stücke kleiner Kupferwerkzeuge gefunden. […] S. 141: […] Östl. vor D 37 kommt ein ganz unregelmässig gegrabenes Grab heraus, mit verwitterten Knochen. Es soll wieder zugeschüttet werden. S. 142: Die Ziegelreste, die vor D 37 liegen u. die ich für die Trümmer einer alten Hofmauer gehalten hatte, sind verworfen oder rühren von einem späteren Bau her, Sie kommen für die Anlage der schönen Mastaba D 37 nicht in Betracht. […] S. 146: Um ½ 3 ist St. im Museum u. macht mit Maspero die Teilung. Dem Museum fällt zu:
S. 33:
Die fast quadratische Vorkammer hat eine angefangene Scheintür: Durch eine ehemals verschließbare Tür mit unbeschriebener Türtrommel tritt man in die Hauptkammer, deren Wände sauber hergestellt sind und Reste der roten Vorzeichnung für die beabsichtigten Reliefs zeigen; auf der Ostseite erkennt man das Vorführen von Kälbern. Darüber liegt ein D. 37 Fortsetzung Fenster. Die stattliche Scheintür ist oben beschädigt, unten zeigt sie Inschriften: Dahinter liegt ein Serdâb, der jedoch erbrochen war. Ein zweiter Serdâb ist im Norden angelegt. Sein Schlitzfenster führt auf den Hof hinaus; ebenfalls erbrochen und bis auf ein paar Holzstückchen leer. |
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Anmerkungen: | ßJ Der Titel ist nur auf der Statue belegt. [zurück] ßK Geschrieben ist hier eindeutig der Plural m pr.w. Jedoch gibt es belegt nur den Titel jmy-r# orr.wt oder jmy-r# orr.wt m pr.wj. Es ist unklar, ob hier tatsächlich auf m pr.w - "alle Verwaltungen" hingewiesen werden soll oder eine Verschreibung des Duals vorliegt. [zurück] ßL Der Titel erscheint stark zerstört auf der versinterten Scheintür in der Kultkammer. Es ist unklar ob der "Vorsteher des Memphites Gau" hier auch zu lesen ist. Da aber genügend Platz ist, die von Steindorff abgeschriebenen Zeichenreste (vgl. Inschriften 1905, S. 34) und Vergleichsschreibungen (z.B. aus Mastaba G 5560, Junker, Giza VIII, Abb. 51) diese Lesung zulassen, wird sie hier favorisiert. Sollte Ro-Hr-k# tatsächlich den Titel eines Vorstehers des 1. u. äg. Gaues getragen haben, dann kann die Mastaba aufgrund der Inschrift nicht vor Anfang der 5. Dynastie (Sahure) datiert werden. [zurück] |
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Bibliographie: |
Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 44f., Taf. 9. |
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