Mastaba D 80 |
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Bezeichnung: | D 80 und D 80 A |
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Typus: | Werksteinmastaba mit Pfeilerhalle | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Namen: |
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Grabherr: |
ZbH-n=f (Ranke, PN I, 295,28) |
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Frau: |
Vntt (Ranke, PN I, 392,12) |
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Eltern: |
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Kinder: |
Ro-m#o.t (ob Sohn?) (Ranke, PN I, 145,5) |
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erwähnte Personen: |
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Titel: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Grabherr: |
jry-Xt nzw
s:HD n Hmwt(yw)
"Beauftragter für die Angelegenheiten des Königs"; "Untervorsteher der Handwerker" |
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Frau: |
jry-Xt nzw "Beauftragte für die Angelegenheiten des Königs" Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 327,1206. |
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Eltern: |
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Kinder: |
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erwähnte Personen: |
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Lage des Grabes: | Plan Hölscher 1903-1906 |
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Ausgrabungszeitpunkt: | 1906 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ausgräber: | Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede, |
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Datierung: | 5. Dynastie nach Porter/Moss. Anfang 6. Dynastie nach den Statuen (Martin-Pardey, CAA Hildesheim 1, 92ff). |
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Aufbau der Grabanlage: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemein: |
Die Mastaba D 80 hat eine Gesamtlänge von 10,1 m. Nördlich baut an sie Mastaba D 82 an. |
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Anbauten: |
Der Anbau D 80 A verbaut im Süden die beiden Scheintüren der Mastaba D 80. Er hat eine Größe von 4,0 m × 2,5 m. Durch diese Erweiterung A an Mastaba D 80 wird zum einen ein neuer, durch den Kultkammeranbau von Mastaba D 82 im Norden begrenzter, Opferbereich vor Mastaba D 80 geschaffen. Diese Vorhalle wird durch drei 0,5 m² × 2,0 m große Pfeiler getragen. Zum anderen entsteht vor der gesamten Ostseite des Anbaus eine 3,9 m × 0,9 m große Kultkammer, die durch 0,6m breite Türeinfassungen im Norden von dem, vor der Pfeilerhalle von D 80, verlaufenden Zuweg begrenzt wird. Die östlich davor gebauten Mastabas D 97 und D 96 begrenzen den Kultbereich nach Osten hin. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kultkammer: |
s. u. Anbauten. |
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Serdab: |
Ein 0,7 m × 0,5 m großer Serdab mit Sichtfenster liegt zwischen den beiden Scheintüren des Anbaus D 80 A. In dem Serdab befanden sich in situ noch drei Statuen. Südlich direkt hinter dem Sichtfenster stand die Sitzfigur des ZbH-n=f (Hildesheim, PM 419), nördlich daneben stand die Standfigur der Vntt (Kairo, Inv.-Nr. unbekannt) und hinter ZbH-n=f war die Standfigur des Ro-m#o.t (Hildesheim, PM 420) aufgestellt. |
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Vier Schächte in D 80: Zwei Grabschächte in D 80 A: Östlich vor der Mastaba D 80 A: |
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Erhaltungszustand: | Die Mastaba liegt heute wieder unter Sand begraben. Vgl. das QTVR PDM_06728 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Funde: | Im Serdab von D 80 A: Vor dem Serdab von D 80 A: Zwischen Serdab und der nördlichen Scheintür von D 80 A: Schacht 3, untere Kammer:
Vgl. auch Anm. ßJ Schacht 8: Bei der Pfeilerstellung von D 80: Aus Mastaba D 80 bzw. D 80 A jedoch ohne genaue Fundortangabe im Tagebuch: |
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Photos: |
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Archivalien: | Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf] S. 35: […] Kurz vor Schuglschluß kommt eine Pfeilerstellung heraus (D 80). Besuch von Mace, der sich unsere Statuen ansehen will. Ferner Capt. Blachett, Mr. Parsons, Miss Stokes und Amtsrichter Feist in der Grabung. 2 Kafrawis, die sich, anscheinend zum ausbaldowern in der Grabung herumtrieben, werden von Abu’l Hasan und Senussi tüchtig durchgewalkt. S. 36: Er wird geöffnet, enthält 3 wohlerhaltene Statuen. 3) Statue des , stehend, bemalt. Schurz gelb. Haar (Löckchenfrisur) schwarz ebenso Rückenpfeiler und Plinthe. Körper rotbraun. K. H. 52 cm. Alle 3 Statuen sind nicht schlecht, 3 ist am besten. Vor dem Serdâb werden die Bruchstücke eines schönen Untersetzers gefunden, ca. 1 m hoch. Kommt ziemlich vollständig zusammen. S. 37: Zwischen den Serdab und der nördlich daneben befindlichen nicht S. 38: […] Im Schugl nichts erwähnenswertes, ausser etwa, daß die Westwand der Mastaba D 80 (mit dem Serdâb, in dem die letzten Statuen gefunden wurden (S 36/37) und die dahinter liegende Straße freigelegt ist. […] S. 39: […] Im Schugl nicht viel neues: der sehr tiefe Bîr in D 80 (1) wird fertig gereinigt. Er enthält an der S-Seite 3 Bestattungen über einander. Die unterste liegt, Kopf nach N., Gesicht nach O. ausgestreckt in einem Steinsarg, der aus dem Felsboden ausgemeisselt war. Anscheinend weiblich. Neben der Leiche, im Sarg Beigaben: ein Feuersteinmesserchen, 12 cm S. 43: D 80,2. In der sich nach Osten öffnenden Kammer liegt die sehr gut erhaltene Leiche eines jungen Mannes. Sie liegt etwas auf dem Rücken, Kopf nach N, Gesicht nach O, hockend. Soll photographiert werden. S. 44 angelegt. Man hat das Grab dadurch hergestellt, dass man an die Ostseite mehrere größere Steine legte; auf diesen u auf der Nute zwischen Mauerwerk u. Fels ruhten die 2 kalkst. Deckenplatten. Darin die Leiche, wohl Hocker, Gesicht nach O, Kopf nach N., sehr zerstört. Darunter geht d. Schacht weiter in d. Tiefe. S. 45: […] Montag, 26. März 1906. S. 47: […]D 80,4. Unteres Grab: Kammer nach W., mit grossen Blöcken versetzt. Darin sehr zerbrochen u. daher nicht herausgenommene Hockerleiche; Kopf nach N, Gesicht lag wohl nach O. […] S. 48: […] In der Pfeilerhalle von D 80 liegen im Boden 4 Schächte *. Wir beginnen heute mit der Reinigung des nördlichen. Im Schutt werden Stücke eines kleinen, sehr feinen Tongefässes gefunden (Fundjournal No. 20). Dr. Möller war Vormittag in Kairo, um Besorgungen zu machen. Abends sind wir alle bei Weckels zum Essen. S. 49: […] D 80,6: Kammer nach W; dazwischen knieend liegender Hocker, Kopf
nach N, Gesicht nach O. Die l. Hand liegt unter der l. Backe, die r. Hand
auf den Knieen. S. 51: enthielt eine Kammer nach O. In ihr ein Skelett, gut erhalten, Kopf nach N., auf der l. Seite ausgestreckt liegend, die Hände am Körper anliegend. Im südlichen Schacht (D 80,7) 2 Kammern. Die obere (nach O) enthält ein gut erhaltenes Hockerskelett; die untere Kammer, gleichfalls nach O, sehr gross enthält ein gutes Hockerskelett (Kopf nach N., Gesicht nach O), in knieender Stellung.
Notizen Paul Wrede ßL , 1906: [Abschrift] S. 8 […] D 80 und 82 S. 9: angegliedert sind. Diese Teile wiederum bilden die Verbindung zu D 96 und D 97, die nur in ihren westlichen Abschlüssen blosgelegt wurden. S. 10: D 82 besteht aus zwei resp. drei Bauteilen. Der erste lehnt sich nördlich an D80 an. An diesen S. 11: […] Westlich von D 89 liegen in südlicher Folge aneinander anschließend D 88, 86 und 83, von
Manuskript Hölscher [Original pdf] D 80 Fortsetzung 1. D 80 Fortsetzung 2. finden sich Aufschriften an der Wand:
D 80,1 9,0 m tief, enthält 3 Kammern (s. Schnitt und Skizze 00). Die oberste (a) nach Westen, die zweite (b) nach Norden, die unterste (g) gleichfalls nach Norden mit einem in den Fels gemeisselten Sarg. Während die beiden oberen nur ganz zerstörte Bestattungen zeigten, fand sich die untere Kammer unversehrt. Leiche langgestreckt, Kopf nach Norden, Gesicht nach OSten, anscheinend weiblich. Neben der Leiche im Sarg Beigaben: ein Feuersteinmesser, 12 cm lang, lag östlich neben der Leiche in Handhöhe; ein Topf aus rot gestrichenem Ton, 17 cm hoch lag an der linken Schulter, ein Napf 19 cm ø aus demselben Material lag westlich hinter dem Nacken. D 80 Fortsetzung 3. D 80,8 Kammer nach Osten. Skelett ziemlich gestreckt, auf der linken Seite liegend, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten, Hände am Körper anliegend. Darüber werden im Schutt Stücke eines feinen Tongefässes gefunden (F.J. No. 20.) |
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Anmerkungen: | ßJ - Im Tagebuch 1906 steht, dass der Schacht 2 Kammern hat. Eventuell liegt hier eine Verwechselung mit Schacht 4 vor, denn auch bei den Schnitt-Plänen wird für D 80,3 keine zweite Kammer eingezeichnet. Sollte die Angabe richtig sein, so wäre auf Tgb. S. 43 die Beschreibung der unteren der beiden Kammern und auf S. 46, die der oberen Kammer. "Die obere Kammer lag nach Westen gerichtet und war mit horizontal übereinandergelegten Steinen verschlossen. Das Skelett war völlig zerfallen, wurde jedoch als weiblich mit kräftigem Schädel identifiziert. Der Kopf lag nach Norden, das Gesicht nach Osten gericht in Rückenlage mit angezogenen Knien."
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Bibliographie: | - Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 69f, Taf. 11. |
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Literatur: | |||||||||||||||||||||||||||||||||||