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Stockbeschläge, PM 2743-2744

ÄMUL 2136-2137PM 2743-44
Standort: Hildesheim, Pelizaeus-Museum
Inv.-Nr. 2743-2744
Bezeichnung des Stückes: Stockbeschläge

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Mastaba D 208, Schacht 9, im Sarg
Erwerbung: Fundteilung 1903
Material: Kupfer, Blattgold
Maße: H. 4,3 cm
Datierung: 5.-6. Dynastie
Beschreibung:
Die vier Stockbeschläge wurde im Schacht 9 der Vorhalle der Mastaba D 208 (Nfr-jHjj) im Sarg auf Beckenhöhe, neben der Kopfstütze und dem Diadem liegend gefunden. Durch die Fundteilung gelangten zwei von ihnen nach Leipzig (Leipzig, ÄMU 2136-2137) und zwei an das Pelizaeus-Museum.
Erhaltungszustand:
Die beiden Stockbeschläge sind restauriert und in einem guten Erhaltungszustand.
Darstellung und Text:
 

Die Beschläge sind zylindrisch geformt und auf der einen Seite durch eine Rundung abgeschlossen. Sie waren komplett mit Blattgold überzogen

Kommentar:
  Bei den vier Kupferkappen handelt es sich um Stockbeschläge, die zum Schutz des Knaufes eines Stockes übergezogen wurden und damit den Würde- bzw. Amtsstab noch veredelten. Dafür spricht auch ihre Fertigung aus Kupfer mit einem Blattgoldüberzug.
Frauen werden zwar in den Darstellungen immer ohne Stäbe dargestellt aber zu ihren Bestattungen gehörten diese genauso dazu, wie bei den Männern. Zum Thema "Stäbe bei Frauen" vgl. Hassan, MÄS 33, S. 97 u. 196ff.
Technische Angaben:



Geschichte des Stückes:
Die Stockbeschläge wurde bei der Grabungskampagne 1903 neben anderen Beigaben im Sarg gefunden. Kamen aber erst in der darauffolgenden Kampagne 1905 zur Fundteilung.
zugehörige Objekte:
  - Weibliches Skelett (geborgen aber durch schlechte Aufbewahrung auf der Grabung bereits zerstört).
- Zwei Bierkrüge (eventuell Leipzig, ÄMU 2543, 2544-2545 (Kriegsverlust) oder 2546).
- Knochen von Opfergaben - Schenkelstücke und Vogelknochen.
- Siegelabrollung auf einem Krugverschluss mit Namen des Nj-wsr-Ro(.w) (Leipzig, ÄMU 3774 - Kriegsverlust).
- Ein kompletter Satz von Miniatur-Gefäßen aus Kalzit-Alabaster:
69 kleine Opferschälchen (Hildesheim, PM 421h-x und Leipzig, ÄMU 2447-2462 und 2477, der Rest im Ägyptischen Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 6 zylindrische Scheingefäße für Öl (hildesheim, PM 421f-g und Leipzig, ÄMU 2470-2472, das letzte im Ägyptischen Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 6 Wasserscheingefäße (Hildesheim PM 421c-e und Leipzig, ÄMU 2467-2469), 4 Miniatur-Weinkrüge (Hildesheim, PM 421a-b und Leipzig, ÄMU 2473-2474) und 2 Henkelkrüge (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt), 1 Waschgefäß (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt) und eine Schale aus Kalkstein (vermutlich Ägyptisches Museum Kairo, Inv.-Nr. unbekannt).
- Gefäße aus Kupfer (Schale - Leipzig, ÄMU 2168; Gefäß mit Rundboden - Leipzig, ÄMU 2164 und darin ein kleineres Gefäß - Leipzig, ÄMU 2165).
- Werkzeuge aus Kupfer (Leipzig, ÄMU 2106, 2110-2111, 2116, 2129, 2596-2597, Hildesheim PM 2730-2732).
- Kopfstütze aus Kalkstein (Leipzig, ÄMU 2483).
- Diadem (Leipzig, ÄMU 2500).
- Vier Stockbeschläge aus Kupfer mit Blattgoldüberzug (Leipzig, ÄMU 2136-2137 und Hildesheim, PM 2743-2744).
- Schwarze, grüne, blaue Perlen eines Halsbandes mit Schnellkäfern "click-beetle" (Leipzig, ÄMU 3770) und 7 metallene Zwischenglieder (Leipzig, ÄMU 2190 (1-4) und Hildesheim, PM 2737-2739).
Bibliographie:
   
Literatur:
- Fischer, Henry G., Notes on Sticks and Staves in Ancient Egypt, Metropolitan Museum Journal, New York 13 (1978), S. 5-32.
- Hassan, Ali, Stöcke und Stäbe im Pharaonischen Ägypten bis zum Ende des Neuen Reiches, München-Berlin, 1976 = MÄS 33.
   
Photos:

   
   
Archivalien:  

Tgb. 1903: [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 178: […] Gleich am Morgen wird mit dem Ausnehmen des Birs in der Vorhalle von N fortgefahren; der Deckel des Sarges wird zur Seite geschoben. In der Höhe des Beckens befindet sich östlich eine Kopfstütze, aus 3 Teilen bestehend, Kalkstein, gut erhalten; a b c waren wohl ursprünglich nur ineinander gesetzt, ohne

S. 179: Bindungsmittel, in dem senkrechten Teil, zu diesem Zweck 2 Zapfen, die in 2 Löcher der horizontalen Stücke greifen. Außerdem die senkrechte Stütze mit Kanneluren
versehen, vgl. Aufsicht.
S. 179
vermutlich diese Kopfstütze aus ihrer ursprünglichen Lage gerollt. – Auf den 3 Stücken dieser Kopfstütze befindet sich ein stark oxydierter Metallgürtel [                           ] in 2 Stücke gebrochen
S. 179
l y z Metallstifte von dieser  Form:S. 179 jedenfalls befand sich auf sicher allen 3 Stiften ursprünglich eine rosettenartige

S. 180: Verzierung, und die eine bei y noch vorhanden und an ihrer Stelle tadellos erhalten [an der Vorderseite des Gürtels] die hintere Seite des Gürtels schmaler als die vordere [vgl. Fig]
S. 180
der ganze Gürtel war ursprünglich aus Eisen mit Blattgold belegt, jetzt am Gürtel selbst noch erhebliche Teile dieser erhalten, teilweise lag das Blattgold in kleinen Stückchen im Kalksteinstaub am Boden des Sarges. Die Rosette aus feinem Holz gearbeitet, das noch ganz fest ist.
S. 180
|||||| ausgeschnitten
= Metallnagel
Auf dieser Holzplatte noch Reste von weißer Farbe. An derselben Stelle befinden sich 4 kleine Metallgefäße; eine Metallfigur [siehe Figur 181 unten]

S. 181: und ein stielartiges Stück
S. 181


Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 200-214
Querschnitte D 208
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