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Mastaba G VII S

Bezeichnung: Reisner: G VII S; Junker: M VIII ßJ
Typus:  
Namen:
Grabherr:

Frau:
   
Eltern:
Kinder:

 

erwähnte Personen:

 

Titel:  
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes:

Grundriss_Junker, Giza X, Abb. 36
Junker, Giza X, Plan 2


Ausgrabungszeitpunkt: 1929
Ausgräber: Hermann Junker, Dr. Heinrich Balcz, Karl Holey, Linda Holey, Friedrich Koch, Maria Junker
Datierung: 4. Dynastie, Zeit Mykerinos nach Porter/Moss.
Erste Hälfte bis Mitte 5. Dynastie nach Jánosi, Giza in der 4. Dynastie, S. 262.
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
Die gesamte Anlage wurde 1929 von Hermann Junker ausgegraben.
Vgl. dazu Giza X, S. 834ff und den Vorbericht Giza-Grabung 1929.
Pdf-files der Publikationen sind unter www.gizapyramids.org verfügbar.
Hier werden im Folgenden nur ergänzende und neue Informationen zugefügt.
Anbauten:
 
Kultkammer:
 
Serdab:
 
Grabschächte:



   
Erhaltungszustand: Der heutige Erhaltungszustand ist gut.
   
Funde:

Ergänzende, teilweise unveröffentlichte Funde:

Südschacht
- Kanope mit Deckel (Wien, KHM eventuell ÄS 9100, 9101, 9104 oder 9108-9110, 9112-9113, 9114 a/b - Fj. 1929,18).

Nordseite
- Statuen: Fragmente von Kalzit-Alabaster-Statuen (Hildesheim, u.a. PM 5422 - Fj. 1929, 19 u. 25).
- Kopfstütze (?) aus Kalkstein (Wien, KHM - Fj. 1929, 26)

Schutt (Süd)
- Gefäß: Fragment von Becher in Form einer Lotusblüte (Hildesheim, PM 3505 - Fj. 1929, 27).
- Amulett: Thoeris (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 28).ßK
- Uschebti: Unterteil (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 29).

Straße VIII
-
Schmuck: Dreigeteilte Kugelperle (Hildesheim, PM 3402 - Fj. 1929, 86).
- Gefäß: Deckel eines Salbgefäßes (Hildesheim, PM 3768 - Fj. 1929, 103).
- Scheingefäß: Napf (Hildesheim, PM 3770 - Fj. 1929, 102).
- Scheingefäß: Salbgefäß (Hildesheim, PM 3771 - Fj. 1929, 101).
- Werkzeug: Messer aus Feuerstein (Hildesheim, PM 3779 - Fj. 1929, 54).
- Schmuck: Fragment eines Ringes mit Namen Thutmosis III (Hildesheim, PM 3780 - Fj. 1929, 53).
- Schmuck: Scheiben-, Röhren-, Kugelperlen (Hildesheim, PM 3781 - Fj. 1929, 51).
- Amulett: Kopf eines Kamels (Hildesheim, PM 3782 - Fj. 1929, 50).
- Gefäß: Fragment eines Fayencegefäßes (Hildesheim, PM 3806 - Fj. 1929, 112).
- Skarabäus: mit Inschrift (Hildesheim, PM 3828 - Fj. 1929, 84).
- Amulett: Udjat-Auge (Hildesheim, PM 3829 - Fj. 1929, 87).
- Schmuck: Ring (Hildesheim, PM 3830 - Fj. 1929, 88).
- Werkzeug: Fragment aus Feuerstein (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 52).
- Amulett: Zwei kleine Götterfiguren (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 57).
- Amulett: Platte mit Inschrift (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 84).
- Schmuck: Tonnenperle (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 89).
- Schmuck: Ringperle (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 90).
- Fragmente aus Kalzit-Alabaster (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 91).

Torraum VIII
- Statuen: Bruchstück eines Oberarms aus Kalzit-Alabaster (Wien, KHM, ÄS 9063- Fj. 1929, 104)

Kultbau VII
- Gefäß: Schüssel mit Standfläche (Hildesheim, PM z. Zt. nicht nachweisbar - Fj. 1929, 177).

   
Photos:
     
     
Funde der Nordseite [pdf]
Funde im Schutt (Hildesheim, PM 3505) [pdf]
Funde der Straße von Mastaba VIII (Hildesheim, PM 3402, 3770-3771, 3779-3781) [pdf]
Funde der Straße von Mastaba VIII (Hildesheim, PM 3782, 38061, 3828-3830) [pdf]
   
Archivalien:

Tagebuch der 7. Grabung 1928-1929: [Original.pdf]

30.11. [...] Auch die Arbeit an den vier Schächten der Mastabas VII und VIII geht rüstig weiter. In dem Nordschacht der Mastaba VII kamen Alabasterbruchstücke, wahrscheinlich von einer Statue, zum Vorschein, eines mit herrlicher, vertiefter Schrift (n-mrw.t).

1.12. Gegen Mittag wird die Strasse zwischen Mastaba V und VI erledigt. Die breite Mauer an der Rückwand von Mastaba VI scheint nur zur Erweiterung des Tumulus gedient zu haben. Die östliche Parallelstrasse wurde nach der Mittagspause mit dem grössten Teil der Mannschaft in Angriff genommen. Der Südschacht von Mastaba VII ist so tief ausgehoben, dass das Gewinde aufgestellt werden musste. Im Schutt kommt eine Kalksteinkanope zum Vorschein. Der östliche Bahndamm musste um ca. 30 cm. erhöht werden. Um 3 1/2 Uhr beginnt die Löhnung der Leute aus den umliegenden Dörfern.

5.12: [...] Nördlich der Anlagen VI und VII und der dazwischen liegenden Strasse stiessen wir auf eine lange Mauer von Bruchsteinen, aussen geglättet. Messungen zeigten, dass sie parallel der südlichen Pyramidenkante läuft. Es dürfte sich um die Futtermauer der grossen Pyramidenumfassung handeln, wie wir sie ähnlich im Jahre 1914 im Westen der Cheopspyramide feststellten (Siehe Vorbericht 1914 Seite 4). Im oberen Schutt des Nordschachtes der Mastaba VII hatten wir einige Alabasterbruchstücke gefunden. Heute kamen eine Reihe weiterer zutage; sie stammen von der Statue eines Privatmannes und zeigen ganz merkwürdige Einzelheiten. [...]

7.12. [...] An der Nord-Westecke von Mastaba VII kommt ein schräger, in den Fels gehauener Schacht zum Vorschein, dessen Aushebung begonnen wird. An der daneben liegenden Stelle waren in den letzten Tagen die oben erwähnten Bruchstücke von Alabasterbruchstücken zum Vorschein gekommen. Heute wurden erneut vier Körbe gesammelt. Die Gesichter von drei Statuen sind im Rauhen zusammengekommen.

8.12. Der starke Wind hielt auch heute während des ganzen Tages an. In der Strasse zwischen Mastaba VII und VIII kommt die Kultkammer der Mastaba VII zum Vorschein, wider die Front gebaut mit Eingang vom Osten. Sie ist sehr klein, schmal aber ausserordentlich hoch. In der Rückwand ist eine riesige Scheintür angebracht. Als Material
wurde der einfache Nummulithenkalk verwendet. Inschriften und Reliefs sind bisher nicht nachgewiesen. In Mastaba No. VIII war wie oben erwähnt der Südschacht in moderner Zeit ausgeraubt worden. Wir gelangten heute zur Grabkammer, die eine ungewöhnliche Anordnung aufweist; ob sie noch Funde birgt, ist ungewiss, da der Schutt fast bis zur Decke reicht. Am Nachmittag Löhnung der Leute in Sturm und Regen. Es besucht uns heute Herr Afrikanist Dr. Tukas von Wien, der auf einige Monate eine Stellung in Meadi angenommen hat.

10.12.: [...] Die Hauptarbeit konzentrierte sich in der Strasse zwischen Mastaba VII und VIII, wo die obere Lage des Schuttes bis fast zum Nordende weggeschafft wurde.

13.12.: [...] Die gesamte Mannschaft war heute in der Strasse zwischen Mastaba VIII und IX konzentriert, die vollkommen mit Schutt ausgefüllt ist. An der Südfrortvon VIII zeigen sich Spuren einer Kammer.

20.12.: Die Südanlage der Mastaba VIII kommt heute klar heraus. Es zeigt sich, dass sie eine der bedeutendsten des Feldes ist. Am Südende der Strasse liegt ein Torbau ähnlich wie bei Wep-em-nefret. Die Wände trugen Reliefs, von denen der untere Streifen noch zum Teil erhalten ist. In der Süd-Westecke lag der Serdab. Im Torraum davor wurde Schulter und Oberarm einer Alabasterstatue gefunden, der vielleicht zu den früher gefundenen Bruchstücken passt.

 

   
Anmerkungen:

ßJ - Vergleiche zur Bezeichnung der Mastaba auch die Kommentare zu Mastaba G VIII S (cXm-k#) und Mastaba LG 53 (cSm-nfr IV). Junker kommt bei seinen Zuweisungen und Bezeichnung der Gräber im Bereich des Südfriedhofes mit seinen eigenen Benennungen und den bei Reisner üblichen Bezeichnungen durcheinander. Dies betrifft vor allem die Gräber nach Reisner G VII S, G VIII S, G IX S und den cSm-nfr IV Komplex. Diese Problematik betrifft vorwiegend die Zuweisung der unpublizierten, im Tagebuch und der Publikation unerwähnten Funde, die sich nur noch mit größter Mühe und mit größerem Fehlerquotienten durchführen lässt. Die Zuweisung der Funde erfolgt hier mit aller Sorgfalt kann aber leider keine hundert prozentige Sicherheit mehr herstellen. [zurück]

ßK - Die Objekte sind sehr wahrscheinlich nach Hildesheim gekommen, lassen sich jedoch zur Zeit nicht nachweisen. Das liegt zum einen daran, dass die Objekte nicht sofort nach Eintreffen der Transportkisten inventarisiert wurden und zum anderen dass auf den Objekten z.T. keine genauen Fundangaben standen. Das führte bei der späteren Inventarisierung zu ungenauen Angaben, so dass viele Objekte zwar vorhanden sind aber sich keinem genauen Grabkontext mehr zuweisen lassen. [zurück]

   
Bibliographie:

- Junker, Hermann, Gîza X. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band X. Der Friedhof südlich der Cheopspyramide. Westteil, Wien, 1951 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 74. Band, 1. Abhandlung. S. 83-90.
- Ders., Vorläufiger Bericht über die siebente Grabung bei den Pyramiden von Giza vom 27. November 1928 bis 25. Februar 1929. Vienna: Akademie der Wissenschaft, 1929, S. 138-140.
- Porter, Bertha, and Rosalind L.B. Moss. Topographical Bibliography of Ancient Egyptian Hieroglyphic Texts, Reliefs, and Paintings 3: Memphis (Abû Rawâsh to Dahshûr). Oxford: The Clarendon Press, 1931. 2nd edition. 3: Memphis, Part 1 (Abû Rawâsh to Abûsîr), revised and augmented by Jaromír Málek. Oxford: The Clarendon Press, 1974, S. 220, Plan 19.