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Mastaba D 77

Bezeichnung:

D 77

Typus: Bruchsteinmastaba mit Ziegelmantel
Namen:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes:

Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 77

[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber:

Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede,

Datierung: 6. Dynastie.
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 77 liegt westlich von Mastaba D 76. Sie war aus Bruchsteinen gemauert und hatte einen Ziegelmantel. Der 2,5 m × 3,0 m große Kernbau hatte im Norden und Süden noch Erweiterungsbauten und einen Grabschacht (Nr. 2). Auf der östlichen Seite sind noch die Reste einer in Lehm angedeuteten Scheintür erkennbar. Der nördliche Anbau war leicht trapezförmig gebaut, mit den Maßen von 2,0 m bzw. 1,7 m × 1,7 m und dienter zur Aufnahme eines Grabschachts (Nr. 1). Im Süden gibt es einen 2,1 m × 2,9 m großen Anbau für zwei weitere Grabschächte (Nr. 3-4) und ein 1,2 m × 0,9 m großes Annex im Südosten für Grabschacht Nr. 5

Anbauten:
Drei Anbauten. Einer im Norden und zwei im Süden.
Kultkammer:

Keine. Aber Reste einer Lehmscheintür im Osten.

Serdab:

Kein.

Grabschächte:

Insgesamt fünf Grabschächte.
Schacht 1: Senkrechtes, bis auf den Felsen reichendes "Loch". Keine Kammer. Im Aushub Scherben einer roten Tonschale (in situ belassen). Auf dem Schachtgrund eine zerstörte aber vollständige Hockerbestattung mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet.
Schacht 2: 3,4 m tief. Unten im Schacht ein langes, nach Süden geschlagenes Loch von 0,9 m Höhe. Darin lag ein völlig zertrümmertes Skelett.
Schacht 3: Unten im Schacht ein nach Westen ausgerichtetes Loch, das noch mit Steinen zugesetzt war, die jedoch nach innen hereingebrochen sind. Dadurch wurde die Hockerbestattung zertrümmert. Der Kopf lag nach Norden, das Gesicht nach Osten gerichet.
Schacht 4: Viereckiges Loch auf dem Fels aufstehend. Leer vorgefunden.
Schacht 5: Ohne erhaltene Aufmauerung. Leer.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt heute komplett unter einer Zufahrtsstraße. Vgl. das QTVR PDM_06726 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Schächte 1 bis 3:
Skelette (in situ verblieben).

Schacht 1:
Fragmente einer Tonschale (unvollständig und in situ belassen)

   
Photos:
   
Archivalien:

Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]

S. 85: […] D 77,2: Unten im Bir ist nach S. ein langes Loch eingeschlagen; darin ein völlig

S. 86:  zertümmertes Skelett, die Kammer verworfen. Südlich von 2) folgen noch 3 Begräbnisse, flach, ohne Inhalt. […]

S. 87: […] In D 77 sind insgesamt 4 Begräbnisse von denen 2 gestern aufgenommen worden ist.
D 77,1: Senkrechtes, bis zum Felsen reichendes Loch (kaum „bîr“ zu nennen), ohne Seitenkammer. Darin nur Raksch Scherben einer roten Schale gefunden, die aber das Aufheben nicht lohnen. Unten zerbrochene Teile des Skeletts. Vollständiger Hocker. Der Kopf lag nach N, das Gesicht nach O.
D 77,3. Unten öffnet sich nach W. ein roh angelegtes Loch, das mit Steinen zugesetzt

S. 88: war, die zum Teil hineingefallen sind. Das Skelett zertrümmert. Vollständiger Hocker, die Kniescheiben liegen vor d. Nase. Kopf N., Gesicht nach O.
D 77,4) Viereckiges Loch, auf dem Gebel aufsitzend. Keine Knochen von uns vorgefunden. […]

 

Notizen 1906: [Original.pdf]

S. 13:
13/4 06
D 77,2 Unten im Bir langes Loch nach S.
Skelett völlig zertrümmert u. verworfen.
Südl. von 2 noch 3 Begräbnisse
oben ohne Inhalt

77,1 in Arbeit (Imam Ali)


S. 15:
14/4
In 77 sind insgesamt 4 Begräbnisse (2 gestern aufgenommen) [...]
D 77,1 Senkrechts, bis z. Fels reichendes Loch ohne Kammer. Darin Scherben einer roten schale gefunden (nicht aufgehoben) u. zerbrochene Teile des Skeletts. Der Kopf lag nach N., Gesicht nach O. Vollständiger Hocker.

D 77,3 Loch nach W. mit kleinen Steinen zugesetzt, die zum Teil heingefallen sind. Skelett zertrümmert. Vollständiger Hocker die Kniescheiben liegen vor der Nase.
Kopf N, Gesicht O.


S. 16:
77,4 viereckiges Loch aud d. Gebel
Keine Knochen

 

Notizen Paul Wrede ßJ , 1906: [Abschrift]

S. 6 […] D 76 nur der Aufahme zweier Bire - beide ohne Kammer - dient. Hiervon weiter südlich noch ein Bir fast ohne Übermauerung. Im Osten des Hauptteils sind Spuren einer Tubscheintür erhalten. Der in Tub aufgemauerte Bir ist bis 3.40 m erhalten; die regelmäßige Kammer ist 90 cm hoch. Nördlich ist noch ein kleiner Anbau aus unregelmäßigen Steinen mit Bir. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 77
Bl.    Lgpln.    Abb.


Gleichfalls eine ärmliche Mastaba mit Ziegelmantel, der im Osten Reste einer Scheintür zeigt. Eine Schacht (D 77,2) 3,4 m tief aus Ziegeln aufgebaut; Kammer nach Süden 90 cm hoch. Darin Reste einer zerstörten Bestattung.
Nach Süden schliesst sich ein roher Anbau mit 2 Schächten an:
D 77,3 Unten ein rohes Loch nach Westen, das mit Steinen zugesetzt, aber zusammengebrochen war. Darin vollständige Hocker, Kniescheiben vor der Nase, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten.
D 77,4 Schacht ohne Kammer und Inhalt.
Weiter südlich schliesst sich ein roher Schacht (D 77,5) an, ohne erhaltenen Aufbau.
Ebenso im Norden eine kleiner Anbau aus unregelmässigen steinen mit einem Schacht (D 77,1), ohne Kammer; darin zerbrochener Hocker, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten.

   
Anmerkungen:

ßJ - Die privaten Notizen zur Grabung 1906 des Architekten Paul Wrede stellte seine Enkeltochter Jutta Hegemann-Wrede freundlich zur Verfügung. Von ihr stammt auch die Abschrift des in Suetterlin geschriebenen Manuskriptes. [zurück]

   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 68, Taf. 10.

Literatur: