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Mastaba D 44

Bezeichnung:

D 44

Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
 
Kinder:
 

 

erwähnte Personen:
   
Titel:
Grabherr:
 
Frau:
   
Eltern:
     
Kinder:
     
erwähnte Personen:
 

 


Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 44

[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1905
Ausgräber: Georg Möller und Georg Steindorff
Datierung: späte 5. / Anfang 6. Dynastie
5.-6. Dynastie nach Porter/Moss
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die 1905 von Steindorff und Möller ausgegrabene Bruchsteinmastaba ist eine im Osten nicht mehr ganz erhaltene Anlage, die auch in ihrer südlichen Ausdehnung nicht ganz geklärt ist. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass die Mastaba im Süden auf das Ausgrabungsfeld der italienischen Konzession überragt. Auf dem Mastabaplan hat sie eine Größe von 5,9 m × 3,9 m ist aber in ihrer Südausdehnung nicht vollständig erfasst.
Zur Mastaba gehören zwei Grabschächte. Im nördlichen Schacht fand sich verworfen eine Opfertafel. Im südlichen Schacht wurde ebenfalls verworfen der Rumpf Frauenstatuette aus Kalkstein (Leipzig, ÄMU 2465) gefunden. Auch die Leerung der Kammer brachte noch Reste von Beigaben u.a. ein Stück Holz (wohl vom Sarg, Verbleib unbekannt), Perlen von einer Halskette (Leipzig, ÄMU 3764), Modelle von Kupferwerkzeugen (Leipzig, ÄMU 2120, 2135 und Hildesheim, PM 2720), Stückchen Blattgold (Verbleib unbekannt).


Anbauten:
Keine
Kultkammer:

Keine.

Serdab:

Kein.

Grabschächte:

Insgesamt hat die Anlage zwei Grabschächte.
Schacht 1 (nördlich): War nur ganz roh ausgeführt und leer vorgefunden. Im Schutt verworfen lag eine Opferplatte (heutiger Verbleib unbekannt).
Schacht 2 (südlich): Im Schutt des Schachtes wurde der Rumpf einer Frauenstatuette gefunden. Er hatte eine nach Westen gerichtete Kammer, die bereits aufgebrochen vorgefunden wurde. Trotzdem wurde noch das Bruchstücke eines Holzsarges (Verbleib unbekannt), Fayenceperlen (Leipzig, ÄMU 3764 - Kriegsverlust), Modelle von Kupferwerkzeugen (Leipzig, ÄMU 2120, 2135 und Hildesheim, PM 2720) und Stückchen Blattgold (Verbleib unbekannt) gefunden.


   
Erhaltungszustand: Mastaba D 44 ist heute in einem guten Erhaltungszustand, vgl. Photo PDM_ 03483 vom 11.08.2005 und die QTVR PDM_00791 vom 13.01.2004, PDM_06693 und PDM_06716 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Im nördlichen Schacht:
- Opferplatte (heutiger Verbleib unbekannt - Typus A+B nach Hölzl)
- Rumpf einer Frauenstatuette (Leipzig, ÄMU 2465) ßJ

Im südlichen Schacht:
- Bruchstücke eines Holzsarges (Verbleib unbekannt)
- Röhren- und Scheibenperlen von einem Halsschmuck (Leipzig, ÄMU 3764 - Kriegsverlust)
- Werkzeug - Stichel (Leipzig, ÄMU 2120)
- Werkzeug, Modell einer Axt (Leipzig, ÄMU 2135)
- Werkzeug - Meissel (Hildesheim, PM 2720)
- Stückchen Blattgold (Verbleib unbekannt - vermutlich uninventarisierter Kriegsverlust des ÄMU Leipzig).

   
Photos:
   
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 129: […] In dem Anbau, der sich südwärts an den Zezemonch (D 20) schliesst und der mit D 44 bezeichnet wird, wird ein nördl. Bîr fertig (mit 1 bezeichnet). Nur ganz roh in d. Füllmauer ausgespart; ohne Oda, keine Knochen gefunden. Nur im Schutt eine Opfertafel gefunden.
S. 129 [...]

S. 132: […] In der Mastaba D 44, südl. vom Zezemonch, wird beim Ausheben des in Arbeit befindl. Südl. Bîr das ca 12 cm hohe Bruchstück einer Frauenstatuette aus Kalkstein gefunden.
S. 132 [...]

S. 135: […] Von Schächten warten nur noch je einer in D 33 u. D 44 der letzten Erledigung; […]

S. 137: […] Gestern ist in D 44 im Bîr der Rumpf* einer Frauenstatuette gefunden worden, auf den der früher ……… gefundene Frauenkopf passt.
[Anm. Steindorff: * Kopf ! zu Rumpf S. 132] […]

S. 139: […] Die Hauptarbeit wird durch die Leerung des südl. Schachts von D 44 verursacht. Die Kammer geht nach W und ist erbrochen. An der Tür findet s. ein Stück Holz, wohl vom Sarge. Im Sande längliche Fayenceperlen, Modelle von Kupferwerkzeugen, Stückchen Goldblatt. […]

S. 140: […] Der südl. Brunnen in D 44 wird fertig gemacht. Unten finden sich noch Fayenceperlen von einem Halsband u. kleine Bronzewerkzeuge. Dittmar vermisst. Tandîfarbeiten. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 44
Bl. Lgpln. Abb.

ist an D. 20 angebaut. Ostseite zerstört. 2 Schächte; der nördliche ganz roh. Im Schutt eine Opfertafel und ein 12 cm hoher Rumpf einer Frauenstatue, wozu der in D... gefundene Kopf paßt. Ohne Kammer und ohne Gebeine. Der südliche Schacht: Kammer nach W., war erbrochen. Reste von einem Holzsarg, Blattgold, längliche Fajenceperlen vom Brustschmuck, Modelle von Kupferwerkzeugen.

   
Anmerkungen: ßJ Aufgrund der Beschreibung Steindorffs ist unklar, wann und wo der zugehörige Kopf zu dem Statuettenrumpf gefunden wurde. Die Angaben im Tagebuch von 1905 sind nicht nur unvollständig, sondern auch sehr verwirrend. Im Tgb. 1905, S. 58 gibt es folgenden Eintrag: "Im Schutt bei der Eisenbahn wird ein recht hübsches Frauenköpfchen gefunden. Es scheint zu dem Unterteil der neulich gefundenen Drei-Damen-Gruppe zu gehören." Der hier erwähnte Kopf ist heute in Hildesheim, PM 44. Die Bezeichnung "Drei-Damen-Gruppe" ist völlig verwirrend, da bis zu diesem Zeitpunkt nur folgende Statuen bzw. Statuetten gefunden wurden:
Leipzig, ÄMU 2499 - bei Mastaba D 1.
Hildesheim, PM 16 - Mastaba D 12.
Keine der hier genannten Objekte kommt als "Drei-Damen-Gruppe" in Frage.
Anzumerken bleibt nur, dass das Photo ÄMUL 2499, PM 44 und ÄMUL 2465 eine Grabungsaufnahme aus dem Jahr 1905 ist. Aufgrund der Angaben lässt sich nun nachweisen, dass Leipzig, ÄMU 2499 das fragliche bei Mastaba D 1 gefunden Köpfchen ist. Hildesheim, PM 44 ist das Köpfchen der "Drei-Damen-Gruppe" (Leipzig ÄMU 2465 kann es nicht sein, da dessen Rumpf erst Wochen später gefunden worden ist) und Leipzig, ÄMU 2465 ist ohne Nachweis im Tagebuch 1905 geblieben. Daher auch der unvollständige Eintrag von S. 137. Festzustellen bleibt auch, dass keines der drei Objekte bei der Fundteilung erwähnt wurde. Vermutlich haben "Statuettenbruchstücke" eine ähnliche Behandlung erfahren, wie die Keramik und Kleinfunde, die nicht explizit, sondern allenfalls als "Konvolut zu vernachlässigender Objekte", geteilt wurden. [zurück]
   
Bibliographie: Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 49f, Taf. 5.
Porter, Bertha and Rosalind B. Moss, Assisted by Ethel W. Burney, Topographical Bibliography [...], III. Memphis. Part I, S. 112.