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Mastaba D 16

Bezeichnung:

D 16

Typus: D 16: Bruchsteinmastaba mit Kalksteinmantel
D 16 A: Werksteinmastaba
Namen:
Grabherr:
unbekannt
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
D 16: z#=f Zx#.t-Htp
Ranke: PN I, 259,18.
erwähnte Personen:
 
Titel:
Grabherr:



Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 16

[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1905
Ausgräber: Georg Möller und Georg Steindorff
Datierung: 5. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die 1905 von Steindorff und Möller ausgegrabene Bruchsteinmastaba mit Kalksteinmantel ist nur teilweise freigelegt worden und in ihren Strukturen nicht ganz klar.
Mastaba D 16 hat die ungefähren Ausmaße von 6,1 m × 13,7 m und geht im Süden in eine weitere Mastaba-Anlage D 16 A, die einen Werksteinmantel hat über. Mastaba D 16 A ist dabei der Anlage D 16 im Westen ca. 4,1 m vorgelagert und hat durch Ausnutzung der Rückseite von Mastaba D 15 einen 9 m × 0,6 m breiten Kultgang, der am Südende verschlossen ist. Im Kultgang liegen vor Mastaba D 16 A, nach den Zeichnungen Hölschers, zwei Opferbecken, die jedoch im Tagebuch nicht erwähnt werden. Sonstige Kultstellen sind bei der ansonsten unausgegraben gebliebenen Mastaba D 16 A nicht nachzuweisen. Die Struktur der Anlage D 16 A ist in ihrem Westteil von den Ausgräbern nicht geklärt worden und auch bei den Nachgrabungen Junkers auf dem Steindorff-Areal 1926 blieb diese Anlage unberücksichtigt.
Die Mastaba D 16 hat an ihrem Südende einen Kultkammer mit einer Scheintür im südlichen Bereich und einem dahinter gelegenem Serdab. Die Kultkammer selbst war mit sehr gut erhaltenen Reliefs dekoriert, die jedoch nur teilweise erhalten sind. Die Kultkammerreliefs scheinen schon vor den Ausgrabungen Steindorffs teilweise aus der Kultkammer entfernt worden zu sein.
Mastaba D 16 hat an im Norden an ihrer östlichen Aussenwand noch eine weitere undekorierte Scheintür. Die Strukturen des östlich Kulthofes vor der Mastaba D 16 und nördlich von D 16 A sind sehr unklar und offenbar durch sekundäre Bestattungen gestört, die sich an der Westmauer von D 15 B und D 15 erstrecken.
Zur Anlage von D 16 gehören ferner noch drei Grabschächte. Eben soviele sind im südlichen Bereich von Mastaba D 16 A eingezeichnet.

Südwestlich an der Ecke von D 16 wurde ein Kopffragment einer Königsstatue des Chephren gefunden. Vgl. dazu Junker, Giza IX, S. 125f u. Vorbericht 1926, Taf. 9b.



Anbauten:
Keine.
Kultkammer:
Mastaba D 16:
Die Kultkammer von 2,3 m ×
1,0 m Größe hat am südlichen Teil der Westwand eine Scheintür, die selbst undekoriert geblieben ist. Nördlich neben der Scheintür erstrecken sich noch die Reste eines sehr gut gearbeiteten Reliefs. Es zeigt die untere Hälfte eines schreitenden Grabherren und seiner Frau. Er trägt einen Pantherfellumhang und in der linken Hand ein sXm-Zepter und in der rechten Hand einen Würdestab, an dem sich sein kleiner Sohn Zx#.t-Htp festhält. Seine Frau, die ihren Mann umfasst hält trägt das typische Trägerkleid. Zx#.t-Htp ist nackt dargestellt und trägt noch die Knabenlocke. Zwischen dem Sohn und dem Grabherrn ist noch ein Jagdhund abgebildet. Vor der Darstellung des Grabherrn sind drei Register dargestellt. Das erste Register zeigt zwei Bedienstete beim Heranführen eines Antilopen; im zweiten Register ist die Schlachtung eines Rindes dargestellt, die von zwei Dienern ausgeführt wird. Das oberste, dritte Register ist nicht erhalten. Die Reliefs sind nur bis zu einer Höhe von 1,3 m erhalten, so dass alle Beischriften, die den Grabherren identifizieren könnten fehlen.
Serdab:

Der Serdab von Mastaba D 16 lag hinter der Scheintür in der Kultkammer. Er hatte eine Größe von 1,6 m × 0,9 m. In ihm wurde lediglich das Handbruchstück einer Statue gefunden. Der Serdab hat laut Zeichnung Hölschers keine Apertur zur Scheintür - allerdings vermerkt er in seinem Manuskript handschriftlich, dass es einen Serdabschlitz von der Scheintür aus gegeben hätte. Das einzige Photo der Mastaba D 16 (N-ÄMUL 1441) gibt jedoch keinen richtigen Aufschluss, ob es eine Apertur gegeben hat. Es sieht jedoch so aus, als wenn keine Verbindung zum Serdab bestanden hat

Grabschächte:

Mastaba D 16:
Schacht 1: 6,2 m tief. Kammer nach Süden, zur Hälfte vermauert.
Schacht 2: 6,2 m tief. Kammer nach Norden, die durch ein Loch in Verbindung mit Schacht 1 steht.
Schacht 3: Nur sehr klein und von geringer Tiefe. Er wurde leer vorgefunden.

Mastaba D 16 A:
Drei Grabschächte alle ohne Erwähnung im Tagebuch und im Manuskript. Waren wohl ohne Befund.

   
Erhaltungszustand: Der heutige Erhaltungszustand der Mastaba ist nicht klar ersichtlich. Vgl. die Aufnahme PDM_06702 und PDM_06703 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

- Bruchstück einer Statuenhand aus Stuck? (vermutlich Kalkstein) mit Resten von gelber Farbe (Verbleib unbekannt)
- Fragment des Kopfes einer Königsstatue des Chephren - (Kairo, JE 49692)

Ein Skelett befindet sich in Tübingen, Osteologische Sammlung der Universität Tübingen, Inv.-Nr. 6997). Fast vollständiges Skelett eines männlichen Jugendlichen, Schädel, defekt - allerdings gibt es in der Fundbeschreibung Steindorffs keinen Hinweis darauf, dass in Mastaba D 16 bzw. D 16 A Skelettfunde gemacht wurden. Möglicherweise liegt bei der Zuweisung eine Verwechslung vor und es ist die Kinderbestattung aus Mastaba D 15, Schacht 3 gemeint.

   
Photos:
   
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 17: […] Im Schugl A kommt eine Grabkammer mit Serdab (D 16) heraus, die

S. 18: Oberkörper des Mannes (mit Panterfell bekleidet) und seiner Frau sowie die oberen Darstellungsbereiche auf der W-Wand der Kammer fehlen. Schade, die Reliefs (Vorführen und Schlachten von Vieh) sind recht hübsch. Beischriften fehlen, nur der Name eines kleinen Sohnes S. 17 erhalten. Anscheinend V. Dynastie. Der Serdab wird ausgehoben bis zum Gebel, gefunden wird nur eine Statuenhand aus gelb bemaltem Stuck.

S. 52: […] Der nördlichste Arbeitspunkt liegt nördlich von D 16, wo eine Mastaba klar gelegt wird. Aus der Kammer des Ptaheruka (D 14) werden die Leute rausgenommen u. auf d. „Dach“ gesetzt, um noch d. Brunnen hinter der eingelegten Scheintür zu suchen. […]

S. 78: [...] Heute am Wochenschluss zeigt das bisher Freiliegende die folgenden Planskizze Dittmar’s:
s. 78

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 16
Bl . Lgpln . Abb .
Photo:
1103/1441
Wieck


Gutes Mauerwerk. Kultkammer an der S.O.-Ecke mit einer Scheintür, deren Sturz fehlt. Rechts daneben gute Reliefs.

Hinter der Scheintür ein zerstörter Serdab, zu dem ein Schlitzfenster von der Scheintürnische aus führte. Eine zweite Scheintür aussen an der Ostseite, ohne Inschrift.
D. 16,1 6,20 m tief. Kammer nach S., zur Hälfte vermauert.
D. 16,2 Die Kammer steht mir der von D 16,1 durch ein Loch in Verbindung.
D. 16,3 könnte vielleicht ein Serdab gewesen sein. klein und sehr wenig tief; leer.

Dem Charakter der Reliefs nach würden wir die Mastaba in die erste Hälfte der 5. Dynastie setzen.

Nach Süden schliesst sich die nur teilweise freigelegte Mastaba D 16 A an, von der nichts zu berichten ist.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 26f., Taf. 5.
Junker, Hermann, Gîza IX, S. 125f.
Junker, Hermann, Vorläufiger Bericht über die vierte Grabung bei den Pyramiden von Gizeh vom 4. Januar bis 9. April 1926. AWAW, Jg. 1926, Nr. XII, Taf. 9b.