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ÄMUL 3135

ÄMUL 3135
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 3135 - Kriegsverlust
Bezeichnung: Scheintür des Nj-nfr und E#tj

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Südscheintür der Mastaba des Nj-nfr
Erwerbung: Fundteilung 1926.
Material: Kalkstein
Maße: H. 115,0 cm; B. 42,0 cm.
Datierung: 6. Dynastie
Beschreibung:
Die Scheintür befand sich noch in-situ in dem aus Ziegelsteinen vorgebauten Kultraum und wurde erst 1926 von Hermann Junker geborgen.
Erhaltungszustand:
Das Relief ist heute Kriegsverlust.
Darstellung und Text:

Die schmale Scheintür besteht nur aus einen schmalen Türsturz, der mit Namen und Titel des Nj-nfr beschriftet ist, einem unbeschrifteten Rundbalken und den beiden Türpfosten die eine Opferformel für E#tj (auf dem südlichen Pfosten) und Nj-nfr (auf dem nördlichen Pfosten) aufweisen.
Auf dem südlichen Pfosten steht unten E#tj mit einem Würdenstab in der linken Hand und einem Stofftuch in der rechten Hand. Hinter ihm folgt kleiner dargestellt im Verehrungsgestus mit der linken Hand vor der Brust der Schreiber Wr.
Darunter folgen drei Reihen hockender Männer im Verehrungsgestus. In der ersten Reihe größer die beiden Söhne Ro-Htp und Wr-b#.w-PtH. Darunter kleiner dargestellt vier Männer mit Namen Mrj, Jnj, Otpj, Otp-jb. In der untersten Reihe wiederum zwei Männer Wr-nb-m#o.t und Otp-jb=f.
Auf dem nödlichen Pfosten sitzen unten der Grabherr und seine Frau auf einer Bank.

Inschrift:

Auf dem Architrav:
Htp D(j).w nzw pr.t-Xrw m tA Hnq.t kX#w Nj-nfr
Ein Opfer das der König gegeben hat, ein Totenopfer aus Brot und Bier (für den) Kornmesser, Nj-nfr.

Südlicher Pfosten:
Htp D(j).w nzw pr.t-Xrw [n]=f m tA jry-X.t nzw zx# E#tj
zx# Wr
z#=f ßJ Ro-Htp Wr-b#.w-PtH
Mrj Jnj Hm-k# Otpj Otp-jb
jmy-r# Hm-k# Wr-nb-m#o.t Hm-k# Otp-jb=f
Ein Opfer das der König gegeben hat, ein Totenopfer [für] ihn aus Brot und Bier (für den) Beauftragten für die Angelegenheiten des Königs, den Schreiber E#tj.
Der Schreiber Wr.
Sein Sohn ßJ
Ro-Htp und Wr-b#.w-PtH
Mrj, Jnj, der Ka-Priester Otpj, Otp-jb
Der Vorsteher der Ka-Priester Wr-nb-m#o.t, der Ka-Priester Otp-jb=f.


Kommentar:

Zu den Titeln:
Vgl. Jones Jones, Index OK, S. 176, 673; 327, 1206; 591, 2167; 685, 2506; 834, 3040.
Zu den Namen:
Nfr-n (Ranke, PN I, 197,3)
E#.t (Ranke, PN I, 405,15)
Wr (Ranke, PN I, 80,13)
Ro-Htp (Otp-Ro) (Ranke, PN I, 219,15)
Wr-b#.-PtH (Ranke, PN I, 80,27)
Mrj (Ranke, PN I, 159, 21)
Jnj.t (Ranke, PN I, 33, 19)
Otpj (Ranke, PN I, 257,22)
Otp-ib (Ranke, PN I, 257,27)
Wr-nb-m#o.t (Ranke, PN II, 274,18)
Otp-jb=f
? (Ranke, PN I, nicht belegt vgl. 257,28)

ßJ - Die Filiationsangaben sind sehr verwirrend. Es ist nicht eindeutig, ob sich das z#=f vor dem klein dargestellten Schreiber Wr auf dem vor ihm laufenden E#tj bezieht oder ob Wr als Sohn des Nj-nfr bezeichnet wird. Die Beziehung von E#tj zu Nj-nfr muss auch unklar bleiben. Auch die zweite Filiationsangabe hinter dem Namen Ro-Htp bzw. über Mrj lässt keine Rückschlüsse zu auf wen sie sich bezieht. Möglich wäre beides oder der Umstand, dass sich das z#=f auf alle dargestellten Personen der Reihe beziehen könnte. Das erscheint jedoch unwahrscheinlich. [zurück]

Technische Angaben:



Geschichte des Stückes:
Die Mastaba des Nj-nfr wurde 1926 von Hermann Junker endgültig freigelegt. Von Steindorff ist sie 1903 nur im Bereich der Kultkammer freigelegt worden. Auch er erwähnt in seinem Tagebuch diese Scheintür, die er aber in situ belässt.
zugehörige Objekte:

- Architekturfragment aus der Mastaba des Nj-nfr (Zuweisung fraglich) - Leipzig, ÄMU 3122 - Kriegsverlust.
- Relief: Architrav des Neferti und der Iiti (von der Nordscheintür) Hildesheim, PM 5.
- Nordscheintür - Verbleib? noch in situ?

Bibliographie:
Junker, Giza VI, S. 198-204 u. Abb. 51. [pdf]
Porter Moss, III,1, S. 120f.
Literatur:


 
Photos:

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1903 [Original.pdf] [Abschrift.pdf]

S. 45: Der „Serdâb“ unmittelbar westl. vom Merab wird vom Sande freigelegt. Im Sande wird eine rechteckige Platte, wohl ein Türsturz gefunden. Links sieht man den Toten und seine Frau, nebeneinander sitzend, davor 2 Zeilen Inschrift oder Totengebet S. 45 für den
S. 45  Nofret. Der Serdab ist in der Kultkammer.
An der Westwand 2 kleine Scheintüren; beide ziemlich roh, mit Darstellungen u. Inschriften. Der Tote der südl. Tür heisst hier 45. Nach O. hat die Kammer eine Thür:
S. 45
a) Scheintür dess .45
b) Scheintür des S .45

Auf der gegenüberliegenden Seite:  
Mastaba des Nj-nufer, zu Junker’s Plan
Statt S. 45vielleicht S. 45zu lesen? s. S. 81.

Lageplan:

Plan Hölscher 1903-1906 - [pdf]
Plan Junker, Giza IX, Plan I - [pdf]
Plan Junker, Giza VI, Plan VI - [pdf]
Plan Junker, Giza VI, Abb. 51 - [pdf]

Plan Junker, Giza IX, Abb. 73