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ÄMUL 3122

ÄMUL 3122
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 3122 - Kriegsverlust
Bezeichnung: Architekturfragment aus der Mastaba des Nj-nfr

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, Südscheintür der Mastaba des Nj-nfr
Erwerbung: Fundteilung 1903.
Material: Kalkstein
Maße: H. 51,0 cm; B. 17,0 cm.
Datierung: 6. Dynastie
Beschreibung:
Der Fundort dieses Fragmentes ist nicht belegt. Im Tagebucheintrag von 1903, S. 45 ist dieses Objekt nicht erwähnt.
Erhaltungszustand:
Das Relief ist heute Kriegsverlust.
Darstellung und Text:

Bei dem Objekt scheint es sich um den Pfosten einer Scheintür zu handeln. Darauf abgebildet eine stehende Frau mit dreiteiliger Strähnenperücke und Trägerkleid. Ihren rechten arm hält sie im Verehrungsgestus angewinkelt vor der Brust. Vor ihr steht ihre kleine Tochter ßJ , die eine Kurzhaarfrisur trägt und nackt? ist. Mit ihrem linken Arm greift sie um die Beine ihrer Mutter. Die Beischriften der beiden Frauen geben ihren Namen und Titel an.


Inschrift:

Über der stehenden Frau:
&mjtr.t\ Jtj
"Dame", Jtj.

Über der kleinen Tochter:
Mr=s-onX

Kommentar:

Zu dem Titel:
Vgl. Jones Jones, Index OK, S. 424, 1572 und Daoud, False-door, in: SAK 23 (1996), 88-96..
Zu den Namen:
Jtj (Ranke, PN I, 50,2)
Mr=s-onX (Ranke, PN I, 158,6)


ßJ - Auf der Inv.-Karteikarte steht als Beschreibung: "Frau nach links vor ihr Knabe"
Da das Objekt Kriegsverlust ist und das einzige Photo nur von einem "Thumbnail" einer alten Inv.-Karteikarte stammt lässt sich der Eintrag "Knabe" nur dahingehend verifizieren, dass Mr=s-onX als männlicher Name nicht belegt ist und Töchter durchaus auch mit kurzem Haar dargestellt werden können. Es muss also davon ausgegangen werden, dass es sich bei dieser Darstellung um Mutter und Tochter handelt. [zurück]

Technische Angaben:



Geschichte des Stückes:
Die Mastaba des Nj-nfr wurde 1926 von Hermann Junker endgültig freigelegt. Von Steindorff ist sie 1903 nur im Bereich der Kultkammer freigelegt worden. Die Zuweisung des Stückes erfolgt nur aufgrund der alten Inv.-Karteikarte, die aber nicht zeitgenössisch sondern erst in den 30er Jahren des 20. Jhd.s ausgefüllt wurden. Sie kann aber aufgrund der Fundberichte und der Nachgrabung Junker 1926 nicht bestätigt werden, denn von den gefundenen Architekturelementen fehlt kein Stück einer Scheintür. Auch der angebene Fundjournal eintrag mit der Nummer 12 bezieht sich auf den bei der Fundteilung an Wilhelm Pelizaeus gefallenen Architrav (Hildesheim, PM 5). Auch der Name der Frau ist nicht Jy.tj sondern nur Jtj zu lesen. Ferner ist eine Tochter namens Mr=s-onX in der Mastaba des Nj-nfr auch nicht belegt, so dass die Zuweisung hier zwar übernommen wird aber bislang nicht durch Fakten belegt werden kann.
zugehörige Objekte:

- Scheintür des Nj-nfr und E#tj (Südscheintür) - Leipzig, ÄMU 3135 - Kriegsverlust.
- Relief: Architrav des Neferti und der Jytj (von der Nordscheintür) Hildesheim, PM 5.
- Nordscheintür - Verbleib? noch in situ?

Bibliographie:
Porter Moss, III,1, S. 120f.
Literatur:


 
Photos:

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1903 [Original.pdf] [Abschrift.pdf]

Im Tagebuch ist der Fund entgegen der Angabe auf der Inv.-Karteikarte nicht erwähnt.
Vgl.:
S. 45: Der „Serdâb“ unmittelbar westl. vom Merab wird vom Sande freigelegt. Im Sande wird eine rechteckige Platte, wohl ein Türsturz gefunden. Links sieht man den Toten und seine Frau, nebeneinander sitzend, davor 2 Zeilen Inschrift oder Totengebet S. 45 für den
S. 45  Nofret. Der Serdab ist in der Kultkammer.
An der Westwand 2 kleine Scheintüren; beide ziemlich roh, mit Darstellungen u. Inschriften. Der Tote der südl. Tür heisst hier 45. Nach O. hat die Kammer eine Thür:
S. 45
a) Scheintür dess .45
b) Scheintür des S .45

Auf der gegenüberliegenden Seite:  
Mastaba des Nj-nufer, zu Junker’s Plan
Statt S. 45vielleicht S. 45zu lesen? s. S. 81.



Alte Inv.-Karteikarte:

Inv. 3122



Lageplan:

Plan Hölscher 1903-1906 - [pdf]
Plan Junker, Giza IX, Plan I - [pdf]
Plan Junker, Giza IX, Abb. 73
Plan Junker, Giza VI, Plan VI - [pdf]
Plan Junker, Giza VI, Abb. 51 - [pdf]