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Mastaba D 86

Bezeichnung:

D 86

Typus: Steinmastaba mit abgesetzten Mantel
Namen:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes:

Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 86

[pdf]
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Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber:

Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede,

Datierung: 6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 86 liegt östlich von Mastaba D 87. Sie liegt in einer Reihe mit den Mastabas D 88 und D 83, die sich im Norden bzw. Süden an die ältere Mastaba D 86 anlehnen. Ihre Maße betragen 6,0 m × 4,0 m.
Die Ostfassade ist noch in vier Schichten erhalten und hat drei undekorierte Scheintüren.
Zur Mastaba gehören fünf Grabschächte.

Anbauten:
Keine.
Kultkammer:

Ein ca. 1 m breiter Kultraum über die gesamte Länge der Mastaba ergibt sich durch die Westfassade von Mastaba D 80 und dem durch Mastaba D 83 verbauten Durchgang im Süden von D 86.

Serdab:

Kein.

Grabschächte:

Fünf Grabschächte:
Schacht 1: 3,8 m tief. Auf dem Boden ist ein Sarg eingebaut, der sich nach Norden zur Kammer erweitert. Diese war noch mit Steinen zugesetzt. Darin lag ein zerfallenes Hockerskelett mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet.
Schacht 2: 3,2 m tief. Die nach Osten gerichtete Kammer hatte eine Höhe von 80 cm. Darin lag eine Hockerbestattung mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet.
Schacht 3: Bis auf den Fels hinabgeführt. Wurde leer vorgefunden.
Schacht 4: Die nach Westen gerichtete Kammer war mit zwei Platten zugemauert. Darin lag das kniende Skelett eines jungen Menschen. Reste von Binden wurden am Hals gefunden.
Schacht 5: Wie Schacht 3.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt heute komplett unter einer Zufahrtsstraße. Vgl. das QTVR PDM_06726 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Keine.


   
Photos:
   
Archivalien:

Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]

S. 91: […] D 86,1. Kammer nach N., mit Steinen zugesetzt. Darin ein ganz zertrümmertes Hockerskelett. Kopf nach N. Nur Kopf u. Brust der Leiche liegen in der Kammer, der übrige Körper im Bir

S. 92: in einem dafür mit Steinen geschichtete und mit 3 Steinen zugedeckten Raum.
S. 92
D 86,3. Schacht nur bis zum Fels reichend. Ohne Inhalt.
D 86,5; desgl. ohne Inhalt.  […]

S. 96: […] D 86,2 Kammer nach O. Knieendes Skelett,

S. 97: Kopf N, Gesicht O. Schlecht erhalten.
D 86,4. Kammer nach W., darin das knieende Skelett eines jungen Individuums, Kopf N, Gesicht O. Die Füsse gegen d. Hintern angezogen, die Oberschenkel liegen rechtwinklig zum Körper. Am Hals Bindenreste. […]

 

Notizen 1906: [Original.pdf]

S. 19:
D 86,1 Kammer nach N., mit Steinen zugesetzt.
Hockerskelett; die Kammer nur über Kopf u. Brust; der übrige Körper liegt im Bîr, in einem dafür mit Steinen geschichteten mit 3 Steinen zugedeckten Raum.
Kopf nach N. Das Skelett ganz zertrümmert.
cf. die Skizze Wredes'

86,3 Schacht bis zum Fels reichend. Ohne Inhalt.

86,5 Bir bis z. Fels. Ohne Inhalt.

S. 20:
D 86,4 Kammer nach W. mit zwei Platten gut zugemauert. In d. Kammer viel Sand trotzdem gerieselt.
NB!

S. 24:
D 86,2 Kammer nach O. Knieendes Skelett; schlecht erhalten. Kopf N, Gesicht O.

D 86,4 Kammer nach W.
Junges Individuum.
Kopf N, Gesicht O.
Skelett knieend; Füsse gegen d. Hintern angezogen; Oberschenkel rechtwinkl. zum Körper.
Bindenreste am Hals.

Notizen Paul Wrede ßJ , 1906: [Abschrift]

S. 11 […] Westlich von D 89 liegen in südlicher Folge aneinander anschließend D 88, 86 und 83, von denen D 86 die älteste Anlage ist, da sie von den beiden anderen überbaut wurde. […]
Von D 86 sind im Osten vier Schichten erhalten. Die nördlichste der drei auf der ersten
Schicht aufsitzenden Scheintüren reicht bis in die fünfte, die anderen bis in die vierte Schicht.
I Der nordwestlichste Bir reicht 1.60 m in den Fels. Durch seitliche eingesetzte Steinplatten ist am Grunde ein Sarg gebildet. (Siehe bes. Skizze). Die Übermauerung ist mit Tub verputzt.
Der östlich hierzu benachbarte Bir, 1.25 in den Fels reichend, enthält eine 80 cm hohe Kammer. Auf drei Seiten sind vier Schichten Ziegel von zusammen 38 cm gemauert, darüber
u. an der vierten Seite geputztes Füllmauerwerk. Hierzu südlich ein genau entsprechend
übermauerter Bir, dessen Kammer nach der entgegengesetzten Seite liegt. Die letzten beiden
Bire reichen nur auf den Fels. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 86
Bl.    Lgpln.    Abb.

ist die älteste der Mastaben dieser Gruppe und älter als D 80 und D 82 (s. dort). 3 Scheintüren, die auf der untersten Schicht des Mantels aufstehen; alle unbeschrieben. 5 Schächte:
D 86,1 3,80 m tief. Auf dem Boden ist ein Sarg eingebaut, der sich nach Norden zur Kammer erweitert (s. Abb.    ). Darin zerfallener Hocker, Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten.
D 86,2 3,20 m tief, Kammer nach Osten, 80 cm hoch. Knieender Hocker, Kopflage normal.
D 86,3 Schacht bis zur Felsoberkante, leer.
D 86,4 Kammer nach Westen, knieendes Skelett eines jungen Individuums, am Hals Bindenreste.
D 86,5 wie D 86,3.

   
Anmerkungen:

ßJ Die privaten Notizen zur Grabung 1906 des Architekten Paul Wrede stellte seine Enkeltochter Jutta Hegemann-Wrede freundlich zur Verfügung. Von ihr stammt auch die Abschrift des in Suetterlin geschriebenen Manuskriptes. [zurück]

   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 75f., Taf. 12.

Literatur: