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Mastaba D 78

Bezeichnung:

D 78

Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 


Lage des Grabes:

Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 78

[pdf]
[pdf]
[pdf]

Ausgrabungszeitpunkt: 1906
Ausgräber:

Georg Steindorff, Georg Möller, Paul Wrede,

Datierung: 6. Dynastie.
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 78 liegt westlich von Mastaba D 77. Sie war aus Bruchsteinen gemauert. Der 3,4 m breite Kernbau verjüngt sich nach 2,3 m nach Norden hin auf 2,2m. Die Länge der Mastaba beträgt 4,6 m. Zur Mastaba gehören drei Grabschächte.

Anbauten:
Keine.
Kultkammer:

Keine.

Serdab:

Kein.

Grabschächte:

Insgesamt drei Grabschächte.
Schacht 1: 3,9 m tief. Die nach Westen gerichtete Kammer war 75 cm hoch. Der Zugang zur Kammer war durch drei Steinplatten abgedeckt. Hockerbestattung mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten. Der Schädel war durch herabgefallenen Lehm zertrümmert und verschüttet.
Schacht 2: Ohne Kammer und leer vorgefunden.
Schacht 3: 2,7 m tief. Die nach Westen gerichtete Kammer hatte eine Höhe von 90 cm. Das Skelett war zerstört - die Wirbelsäule und die Oberschenkel waren gebrochen. Der Kopf lag nach Osten, das Gesicht nach Süden.ßJ

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt heute komplett unter einer Zufahrtsstraße. Vgl. das QTVR PDM_06726 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Schächte 1 und 3:
Skelette (in situ verblieben).


   
Photos:
   
Archivalien:

Tagebuch 1906: [Abschrift.pdf] [Original.pdf]

S. 86: […] 78,1: Kammer nach W, war auf Steinlagen mit 3 Platten zugesetzt. Darin ein knieender Hocker, Kopf N, Gesicht O. Über d. Lage der Hände lässt sich nichts sicheres sagen. Die Leiche war mit Lehm, der aus der Decke heruntergetropft war, verschüttet.
78,2. Keine Kammer; im Bîr nichts gefunden.
78,3. Kammer nach O. Die Wirbelsäule des Skeletts war gebrochen, desgl. die Oberschenkel. Kopf liegt jetzt nach O, Gesicht nach S. Das Skelett ist wohl gestört, doch ist es auch möglich, dass die Leiche bei der Bestattung zerbrochen worden ist, als man sie in d. Kammer hineinzwängte. –––
Nachm. Besuch von Frau Dotti u. Tochter u. einem Herrn Behrens. Sie bleiben zum Thee. Prachtvoller Sonnenuntergang. –––

 

Notizen 1906: [Original.pdf]

S. 14:
78,1 Kammer nach W, oben mit 3 Platten zugesetzt
Skelett Kopf N, Gesicht O mit Lehm aus d. Decke zugeschüttet
kniender Hocker

2) Keine Kammer, im Bir nichts gefunden

3) Kammer nach O Dem Toten ist bei der Bestattung
Skelett wohl gestört.
Wirbelsäule gebrochen; ebenso die Oberschenkel
Kopf liegt nach O, Gesicht nach S.

Vielleicht ist auch die Leiche bei d. Bestattung gekrümmt worden, so dass die erwähnten Brüche entstanden.


Notizen Paul Wrede ßK , 1906: [Abschrift]

S. 6 […] D 53 und D 78 bilden die nächste Gruppe. […]
D 78 ist nicht eigentlich als Mastaba anzusprechen. Jeder Bir von Norden beginnend ist für
sich aus unregelmäßigen Steinen an den vorhergehenden anlehnend errichtet, der südliche mit breiterem Ausbau nach Westen. Die Wandungen haben leichte Böschung. Der nördliche Bir ist 3.90 m tief, davon 2.40 m in lehmdurchzogenem Fels; die Kammer ist 75 cm hoch. Der
mittlere reicht nur bis auf den Felsen. Am südlichen ist 1.70m Aufmauerung erhalten, der Bir
reicht 2.00 m in den Felsen, die Kammer ist 90 cm hoch. Hier ist das Gestein zT. fest und gut.
D54 und D79 hierzu westlich. […]

 

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 78
Bl.    Lgpln.    Abb.


baut sich gegen die Südseite von D 53 an. Bruchsteinmauerwerk leicht geböscht. Keine Scheintür nachweisbar. 3 Schächte.
D 78,1 3,90 m tief; Kammer nach W, 75 cm hoch, vor auf Steinlagen mit 3 Platten abgedeckt. Darin ein knieender Hocker, Kopf nach Norden , Gesicht nach OSten. Das Skelett war durch Lehm, der von der Decke herabgefallen war zertrümmert und verschüttet.
D 78,2 ohne Kammer und Inhalt.
D 78,3 2,70 m tief; Kammer nach Westen, 90 cm hoch, Skelett vielleicht zerstört, Kopf fand sich nach Osten, Gesicht nach Süden, Wirbelsäule und Oberschenkel zerbrochen und nicht in situ.

   
Anmerkungen:

ßJ - In den Aufzeichnungen (Notizen 1906 und Tagebuch 1906) steht, dass die Kammer nach Osten gerichtet sei. Korrekt muss es heißen nach Westen (wie im Plan und den Aufzeichnungen Wredes). Die Zerstörung der Bestattung kann sekundär durch Grabräuber passiert sein aber es besteht auch die Möglichkeit, dass die Knochenbrüche durch die Grablegung des Verstorbenen bei der Bestattung selbst entstanden sind. [zurück]
ßK - Die privaten Notizen zur Grabung 1906 des Architekten Paul Wrede stellte seine Enkeltochter Jutta Hegemann-Wrede freundlich zur Verfügung. Von ihr stammt auch die Abschrift des in Suetterlin geschriebenen Manuskriptes. [zurück]

   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 69, Taf. 10.

Literatur: