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Mastaba D 219 =
Junker S 2337-2342-2348-2349

Bezeichnung: D 219 (alt Mastaba A)
Junker S 2337-2342-2348-2349
Typus: Bruchsteinmastaba
Namen:
Keine Namen belegt.
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel: Keine Titel belegt.
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Plan Junker, Giza IX, Plan I
Plan Junker, Giza IX, Abb. 19
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Ausgrabungszeitpunkt: 1903 und 1926
Ausgräber: 1903: Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff
1926: Uvo Hölscher (Nachrgrabung Junker)
Datierung: Ende 5. / Anfang 6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die 1903 ausgegrabene Bruchsteinmastaba D 219 liegt nördlich der Mastabareihe D 110ff (nordöstlich von D 112 und nordwestlich von D 118). Die Mastaba ist gemessen an den sie umgebenden Grabanlagen die älteste, da sich die anderen Gräber um sie gruppieren bzw. ihre Wände nutzen. Zeitlich dürfte sie vergleichbar zur Mastaba des Nj-k#.w-$nmw und der Mastaba D 215 sein. Der ursprüngliche Kernbau hat eine Größe von ca. 8,0 m × 3,5 m, während der Gesamtkomplex mit Kultbereich eine Größe von ca. 8,0 m × 4,9 m einnahm. Zu der Mastaba gehört ein, durch eine ca. 6,5 m lange und 1,3 m breite Mauer, umgrenzter Kultbereich von ca. 1,0 m Breite, der zwei undekorierte Scheintüren aufweist. Zur Grabanlage gehören vier Grabschächte.

Nördlich von Mastaba D 219 war ein Schacht (S 2330), der noch eine intakte Bestattung enthielt, direkt angebaut.

Anbauten:
Der Kultbereich war durch einen Mauerzug von der Umgebung abgegrenzt.
Kultkammer:
Der Kultbereich war durch einen Mauerzug von ca. 6,5m Länge und 1,3 m Breite eingefasst und ließ Raum für einen ca. 1 m breiten Gang, der an der Südseite geschlossen war. An der Nordseite wird die Einsicht und der Zugang zum Kultbereich an der östlichen Mastabaecke durch eine kurze ca. 1 m lange und 0,8 m breite Mauer verschlossen und die nur einen Zugang von Nordosten in den Kultbereich zulässt. An der Ostseite befanden sich zwei unbeschriftete Scheintüren, die nur grob geglättet waren. Vor der nördlichen Scheintür würden ein "Knopfsiegel" (Leipzig, ÄMU 8169) sowie eine röhrenförmige grüne Fayence-Perle gefunden (Verbleib unbekannt)
Serdab:
Ohne Serdab.
Grabschächte:

Die vier Grabschächte in der Kernanlage blieben weitestgehend undokumentiert.
S 2337: Ohne Angaben.
S 2342: Ohne Angaben.
S 2348: Schacht a bei Steindorff - ohne Befund.
S 2349: Schacht b bei Steindorff - darin Knochenreste.

Nördlich der Mastaba D 219 fand sich ein angebauter Grabschacht (S 2330). Die Kammer war nach Westen gerichtet und ca. 1,5 m breit. Sie ragte noch etwas weiter in das Fundament von Mastaba D 219. In der Kammer stand ein kleiner gut erhaltener Holzsarg (vermutlich Leipzig, ÄMU 3151). In ihm lag noch das Skelett mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet. Ansonsten keine Beigaben

   
Erhaltungszustand: Das gesamte Gebiet nördlich der "Straße" von G 4260 und G 4360 ist freigelegt und teilweise restauriert. Auch D 219 scheint noch gut erhalten zu sein. Vgl. die Videoaufnahme von Peter Der Manuelian vom 24.03.2005 [PDM_ 02198] - http://www.gizapyramids.org]
   
Funde:

Vor der nördlichen Scheintür:
Eine röhrenförmige grüne Fayence-Perle - Verbleib unbekannt.
Ein "Knopfsiegel" - Knopf-Amulett - (Leipzig, ÄMU 8169).

In der Kammer des Schachtes S 2330:
Holzsarg (Leipzig, ÄMU 3151).

   
Photos:
   
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 26: […] An der Gräbergruppe zwischen Grab 23. u. 24. (Merab) wird weiter gearbeitet. Hier kommt zunächst ein Bau heraus (A) [A = Schächte S 2337 – 2342 – 2348 – 2349], der folgendermassen aussieht:
S. 26
a) Scheintür
b) Brunnen
c) Nische
d) Serdâb (?)

S. 27: In a) und c) nichts gefunden; in b) Knochenreste. Die Scheintüren roh bearbeitet, unbeschrieben. Östl. von A nach dem Vorbau des Merab zu, werden 2 Brunnen und Mauerzüge gefunden. […]

S. 28: […]Ausgrabung bei der Mastaba der Merab mit den Busiris. Vor der nördlichen Scheintür der Mastaba A wird im Sande eine röhrenförmige-grüne Fayence-Perle (a.R.) und ein elfenbeinerner Knopf mit Zeichnung S. 28gefunden.

S. 29: S. 29

S. 42: Dienstag 24. März.
Die Leute werden 6 ¼ aufgerufen. Nördlich von Mastaba A werden die Umrisse einer neuen Mastaba freigelegt. Rohes Mauerwerk ohne Verkleidungen. Sie scheint unvollendet zu sein.
Auf dem Arbeitsplatze beim Merab wird fortgefahren, die Situation zu klären und die möglichen zu den Brunnen gehörigen Mastabas’ zu finden. Alles ist sehr meskîn. Die gestern gefundenen Brunnen bleiben heute noch uneröffnet. In dem „Serdab“, westl. am Merab, wird nur Sand gefunden. […]

S. 63: Die, westl. vom Uhemka zu derselben von O. nach W. schreitenden Strasse liegen müsste, bringt zunächst nur ziemlich rohes Mauerwerk zu Tage. Ob dies zu einer grösseren Mastaba gehört, muss noch festgestellt werden. Nördl. von Mastaba A (beim Tesj) werden mit kleiner Mannschaft die Reinigungsarbeiten fortgesetzt. Er wird ein Brunnen gefunden, der an die schmale Nordwand von A angebaut ist (No. 2330) […]

S. 66: […] Der nördl. an Mastaba A angebaute Brunnen wird ausgeräumt. Er endet unten in einer Kammer, in dem ein kleiner, scheinbar gut erhaltener Holzsarg steht. (Bir 2330)
S. 66
a) Brunnen
b) Sargkammer, die nach S. zu etwas weiter an das Fundament von Mastaba A reicht.

S. 71: […]Aus dem Brunnen nördl. vor der Mastaba A wird der gestern gefundene Holzsarg herausgeschafft. In ihm liegt das Skelett, Kopf nach N., Gesicht nach O. gerichtet. Der Sarg wird unten auseinander genommen und die Stücke heraufgebracht. Keinerlei Beigaben; ibn el kelb! Die Knochen gesammelt.

S. 74: […]An den Mastabas nördl. von A. wird weiter gearbeitet; die in das amerikanische Gebiet reichenden werden aufgegeben. […]

S. 77: Westl. von Mastaba X kommt ein Block mit sehr verwitterter Inschrift heraus. –
2) nördlich von Mastaba A: nicht Neues […]

S. 82: […] Auf dem Platze bei den Mastabas des Sen-nu u. des Hetpi wird die Arbeit fortgesetzt, etwas bei der Mastaba nördl. von A. […]

S. 161: [...] Nachmittag kommt Pelizaeus u. mit ihm wird nun die interne Teilung vorgenommen, die ganz glatt verläuft. Pelizaeus erhält an Hauptstücken:
die Kalksteingruppe (ohne Farben), die beiden steinernen Holzfiguren, die
Scheintür des Iri u. den Türsturz der Nofret (Fundj. 12). Auf mein Teil
kommt die schöne Gruppe, die grössere Holzfigur des Mannes, eine
Scheintürfüllung mit Flachrelief, der kleine

S. 162: Holzsarg u. die kleine Kalksteinfigur der 5. Dyn. Pelizaeus ist zufrieden u. scheint nicht abgeneigt, die Grabung im nächsten Jahre fortzusetzen. Er
erklärt sich bereit, für einen Ghafîr bis 1 Januar 10 ₤ zu geben; ebenso
viel will ich für einen zweiten geben. [...]

S. 200: [...] Alle Kisten sind mit dem Buchstaben L und mit Zahlen signiert:
Verzeichnis:
L1 kleiner Holzsarg (auseinander genommen).
[...]


Tgb. 1926 [Original pdf]
S. 1: [...] Hier liegt auch Mastaba A, etwas westl. an voriger [Anm. S 2396, 2357] . Hierzu die Bire 2342. 333x [...]

S. 29: [...] 3) Mastaba A mit 2 Scheintüren im O. Eingang in den Kultgang von N. [...]

Junker, Hermann, Gîza IX. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band IX. Das Mittelfeld des Westfriedhofs, Wien, R. M. Rohrer, 1950 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 73. Band, 2. Abhandlung. S. 53-54 [pdf]

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Junker, Hermann, Gîza IX. Bericht über die von der Akademie der Wissenschaften in Wien auf gemeinsame Kosten mit Dr. Wilhelm Pelizaeus unternommenen Grabungen auf dem Friedhof des Alten Reiches bei den Pyramiden von Gîza. Band IX. Das Mittelfeld des Westfriedhofs, Wien, R. M. Rohrer, 1950 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 73. Band, 2. Abhandlung. S. 53-54, Abb. 19.