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Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]
S. 63: [...] An verschiedenen Stellen wurden heute Versuchsgrabungen angestellt: [...]
2) etwas weiter westl. genau südlich von 23, kommen Ziegelmauern heraus;
S. 67: Interessant gestaltet sich die Grabung südlich von Mastaba 23 (No. 2 auf
S. 63).
Die Ziegelmauern setzen sich nach Süden zu fort. Nördlich setzt sich die
Ziegelmastaba in einer Steinmauer fort, die offenbar die äussere Westwand
einer Mastaba ist Gegenüber also westl. von dieser Mastaba, kommt
eine 2. Mastaba zum Vorschein. Sie hat eine Tür, die in eine Kammer
führt. Leider sind diese ohne Darstellungen von Inschriften. In der Südwand
der Kammer ein schmales Fenster zum Serdâb. Zwischen
den Mastabas sind 3 Gräber eingebaut.
Ziegelmauern
a eingebaute Gräber s. Seite 69
a Eingang zur Kammer.
S. 69: […] Südl. von Mastaba Lepsius 23 wird die S. 67 erwähnte Mastaba-Kammer entsandet. Sie enthält auf der Westwand 2 Scheintüren: vor der nördl. steht eine grosse „Steinbank“, vor der südl. liegt ein einfacher runder Opferstein. Die Luke in der Südwand führt nicht in den Serdâb, sondern vielmehr ins Freie. Vgl. die Skizze S. 70. Im Sande der Kammer werden 2 Stücke von grossen Thonständern, sowie kleinere Näpfe und Becher gefunden.
S. 70:
b Bank
c Opferstein
d Fenster
Die Wände abgeweisst, aber ohne Bemalung. Nach d. Serdab wird gesucht, aber nichts gefunden. […]
S. 71: […] Die Ziegelmauer östl. von der Mastaba mit der Bank, oder südl. von Otpj wird weiter verfolgt; sie geht nach O. weiter. Innerhalb dieser Mauer werden
3 Kalksteinkammern gefunden. Die Wände der einen sind mit Stuck
abgezogen und bemalt. […]
S. 76:
a) Scheintür des Sennu
b) Scheintür mit Inschrift
c) Scheintür ohne Inschrift; davor Grab mit Knochen
d) Scheintür des „Königspriesters“
e) Kammer mit farbigen Stuckreliefs
f) Kammer mit Bank
g) Brunnen mit vielen Mörteltöpfen
S. 140: […] An Umbarek’s Stelle wird an d. Mastaba mit den Prunkscheintoren weiter gearbeitet. Im O. hat sie keine Verkleidung od. Fassade, da hier die Mastaba „mit der Bank“ anstösst. […]
S. 149: Auf der Mastaba östl. von N (Mastaba mit der Bank) wird weiter gereinigt. […]
S. 156: Mastaba östl. von N (D 210 = H)
Die Kindermumie in zusammengezogener Lage; Kopf nach N., Gesicht
nach O., hinter dem Kopf ist an die Wand der Grube, ein roter Topf gelehnt.
(„Mörteltopf“). [...]
S. 168:
die Straßen sind hier bis auf das Pflaster gereinigt also der
Platz zwischen
G u. H
E u. G
E u. F das in der Figur mit H bezeichnet ist die nördliche Fortsetzung der früheren Mastaba mit der Bank H1-5 Bire, wahrscheinlich zusammen mit dieser eine Mastaba bildend. Ferner wird von N oben der Schutt abgenommen, und in den Bir von N geworfen,
außerdem werden die beiden tiefen Bire im E erst einmal gereinigt, damit ich sie am Montag aufnehmen kann. ----- Heute aufgenommen: H1 H3 H4 H5, ferner im Pfeilersaal der Mastaba N Brunnen 7 und 2
S. 172: […] Auf Mastaba H [S. 168] ein neuer Bir gefunden, unmittelbar nördlich von
H5, ihn einfach in H5 entleert. Ferner noch Arbeit in einem bisher noch
nicht gereinigten Bire von F. [S. 168] […]
Dienstag den 12. V. ½ 6 heraus. Reinigungsarbeit an folgenden Stellen:
bei x, wo Mastaba K G H M zusammentreffen.
Durch das bei y befindliche
S. 173: ins Innere von M, ein Bir südlich von H5 und bei Y1 und 2, am letzteren
ist für das Aufnehmen nur noch etwas Sand herauszunehmen. […]
S. 183: […] Beim Bir südlich von H5* [*Bir H6], Sand von hier nach D2 und D5 geschafft. In diesem Bir bereits an der Kammer gekommen, in dessen innern noch nicht gereinigt, Kalksteinsarg aus dem Felsen gehauen innen. Kammer nach Süden, Sarg an der Westseite der Kammer, Deckel nicht vorhanden. Im Osten der Kammer eine Vertiefung, in der sich Schutt befindet.
S. 187: Donnerstag, d. 14. V. ½ 6 Uhr heraus, wie gestern das Schön machen heute fortgesetzt. Vormittag lasse ich die beiden Steine aus Mastaba Y herausbrechen. Arbeit in Bir H6 [südlich von H5] fortgesetzt. […] Bire zum Aufnehmen gereinigt H1 und H2. […]
S. 189: 4. noch etwas Arbeit in H6 und H2. […]
S. 191: […] Außerdem aufgenommen Y2 [Bir] und [H6]. H6: Kammer nach Süden, war
schon ausgeraubt, gar keine Reste von den Toten mehr vorhanden.S. 192: Grundriß des Birs und der Kammer.
A ist aus dem Felsen gehauen
Sarg 55 cm tief, a, a Rillen im Boden des Sarges. Deckel nicht mehr vorhanden, aber in der Westmauer der Kammer in Höhe des Deckels 2 Löcher, wohl für den Zapfen des Sargdeckels bestimmt. B ein 37 cm tiefes Loch, von hier aus führt Rille b zur Ostwand. Material der Umfassungswand des Schachtes unten aus den Gebel gehauen, oben Nilschlammziegelsteine und unregelmäßiger Felsstein, etwa 8 m tief; folgende Fig. stelle den Durchschnitt dar:
Durchschnitt durch H6
S. 193: […] Ich nehme vormittags auf: Die Bire: H1 H2 Y3 Y4 Z1 Z2 r P1 [h
S. 196: […] Arbeit […]
3. Zwischen D und H in der Straße
4. Mastaba H oben abgeräumt, Sand in den tiefen Bir H6 geworfen.
S. 197: […] Bei Arbeit 3, also zwischen D und H ein Schacht, jedenfalls ausgebautes Grab. Westlich von Mastaba H ebenfalls 3 kleine Grabschächte, ferner nördlich von f an unserem Bir beim Reinigen gefunden.
S. 198: […] 2. in der Straße zwischen D und H […]
4. in der Straße zwischen H und Y, heute fertig.
Mittwoch den 20. V. 03. ½ 6 heraus.
Arbeit: 1. zwischen G und H, Sand von dort in einen Bir von E. 2. auf dem Platz, versprengt von E F H und Hetpi, auch von hier den Sand nach
S. 199: demselben Bir von E. […]
Tagebuch 1905: [Original pdf]
S. 91: D 210 – H: Serdab südl. von Schacht 6, erbrochen gefunden.
Manuskript Hölscher [Original pdf]
D 210
Bl . Lgpln . Abb .
Photo: 1 Blatt 13/18
Das Alter von D. 210 bestimmt sich daraus, dass es älter ist als D. 208 und jünger als D. 211.
D 210 ist eine ziemlich gut ausgeführte Werksteinmastaba mit nordöstlich vorgelagerten Kulthof. Die östliche Gasse war offenbar nicht überdeckt und scheint - soweit man das bei der ziemlich starken Zerstörung der Ostfront feststellen kann - auch keine Scheintüren gehabt zu haben. Die Hofmauer besteht aus Ziegeln und hatte eine verschliessbare Tür.
Die Kultkammer liegt im Süden; dahinter der Serdab. Die Kultkammer hat zwei unbeschriebene Scheintüren; vor der nordöstlichen ist eine Bank aus Werksteinen errichtet, um darauf Opfergaben niederzustellen, vor der südlichen liegt ein runder Opferstein einfachster Art. Dabei 2 Stücke von grossen Tonständern sowie zahlreiche Tonnäpfchen und Becher. Die Wände waren mit dünnem Stuck überzogen, sind aber unbemalt geblieben. Auf der Südseite führt ein schmales Fenster ins Freie, wo es über dem niedrigem D. 56 mündet.
Der Serdab war erbrochen und leer.
D. 210 hat 2 Hauptschächte, nämlich D. 210,5 und 6, sodann vier kleiner Schächte D. 210,1-4 und ein sekundäres Oberflächengrab D. 210,7. Ausserdem vorne in den Gang zwischen D. 210 und 211 sekundäre Gräber eingebaut, die beseitigt worden sind.
D. 210. Fortsetzung
D. 210 1-4 sämtlich wenig tief und ohne Interesse.
D. 210,5 4 m tief, Kammer nach W., erbrochen. Sarg im Felsboden ausgehauen, zerstreute Knochenreste.
D. 210,6 9 m tief, Kammer nach S., erbrochen. An der Westseite aus dem Felsen gehauen ein Sarg, 2,08 m lang, und 95 cm breit und 55 cm tief. Auf dem Boden zwei Rillen, offenabr um einen Holzsarg an Stricken hineinzulassen zu können. (s. Grundriss und Schnitt) Ausserdem in der Westmauer der Kammer, in Höhe des Deckels, 2 Löcher, offenbar zum den Sargdeckel anfassen zu können. Ziemlich an der Ostwand der Grabkammer befindet sich ein 37 cm tiefes Loch von 55 cm im Geviert, vielleicht offenbar für die Eingeweidekrüge bestimmt. Es fand sich aber nur brauner Staub darin. Von diesem Loch aus führt eine kleine Rille nach der Ostwand der Kammer, deren Zweck nicht erklärt wurde.
D. 210,7 Oberflächengrab mit Kindermumie, Knie angezogen, Kopf nach N., Gesicht nach O. Hinter dem Kopf stand ein roher Tonkrug.
D 210 gehört in die erste Hälfte der 5. Dynastie, s.o.
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