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Mastaba D 200

Bezeichnung: D 200 (alt Mastaba Z)
Typus: Werksteinmastaba
Namen:
 
Grabherr:
RDj=f. (nach dem Statuenfund im Serdab)
Ranke, PN I, 228,13 - dort nur als Frauenname.
Frau:
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
Titel:
Grabherr:
sHD X#w(.w) sHD X#w(.w) Hwwt
"Aufseher der Kornmesser" "Aufseher der Kornmesser der Gutshöfe"
Zum Titel siehe Jones, Index OK, S. 949,3498 und 3499.
Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 200-214
[pdf]
[pdf]
Ausgrabungszeitpunkt: 1903 und 1914
Ausgräber: Otto Völz (Architekt) und Georg Steindorff 1903
Nachgrabung von Uvo Hölscher zur Aufnahme des Baubefundes 1914
Datierung: 6. Dynastie nach Porter/Moss
Anfang 5. Dynastie (D 201) - Anbau etwas später nach Hölscher, Mastabas.
Späte 6. Dynastie nach CAA 15, 107. (nach der Statue)
Mitte bis späte 6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:
Die 1903 von Steindorff nur teilweise angerissene Mastaba wurde 1914 von Uvo Hölscher zur Feststellung des Baubefundes nochmal nachgegraben. Bei den Nachgrabungsarbeiten wurde im Serdab der Mastaba D 200 noch eine komplett erhaltene Sitzfigur des RDj=f aus Kalkstein gefunden (Wien, KHM 8018).
Die Mastaba scheint in der baulichen Anlage zweigeteilt zu sein. Der nördliche Teil, der direkt an den Erweiterungsbau von Mastaba D 201 anschließt hat eine Ausdehnung von 3,9 m × 3,8 m und umfasst die Schächte 1 und 2 sowie den Serdab. An den nördlichen Teil schließt sich ein schmalerer südlicher Teil an, dessen Ausmaße noch 3,1 m × 3,8 m betragen und der noch einen weiteren Grabschacht Nr. 3 aufweist.
Die Anlage wird an ihrer südlichen Ecke von Mastaba D 213 überbaut, so dass man Mastaba D 200 sicherlich etwas früher ansetzen muss.
Anbauten:
Eventuell könnte der südliche Teil der Mastaba mit Schacht 3 als Anbau an D 200 betrachtet werden.
Kultkammer:
Keine
Serdab:
Serdab ohne Apertur in der südöstlichen Ecke des nördlichen Bauteils. Der Serdab weist eine leichte NO-SW-Ausrichtung auf. In ihm wurde, obwohl der Kernbau der Mastaba schon weitestgehend abgetragen war noch die unversehrte Sitzfigur des RDj=f aus Kalkstein gefunden (Wien, KHM 8018)
Grabschächte:

Insgesamt drei Grabschächte:
Schacht 1: 2 m tief. Eine nach Osten ausgerichtete Kammer in der sich eine Hockerbestattung mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Süden befand.

Schacht 2: 4 m tief. 50 cm über der Bodenlinie befand sich der Eingang zu einer nach Westen gerichtet Kammer. Wohl ohne Befund.

Schacht 3: Wurde 1903 nicht untersucht. Es ist unklar, ob er auch 1914 ohne genauere Untersuchung geblieben ist.

   
Heutiger Zustand: Die Mastaba befindet sich in fast komplett abgetragenem Zustand, sie ist nur kurz oberhalb des Bodenniveaus noch erhalten. Schächte und Serdab sind versandet lediglich Schacht 2? scheint noch erkennbar zu sein. Vgl. die Videoaufnahme von Peter Der Manuelian vom 24.03.2005 [PDM_02265 - http://www.gizapyramids.org]
   
Funde: Sitzfigur des RDj=f (Wien, KHM 8018) - Informationen in Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog Ägyptischer Altertümer. Kunsthistorisches Museum Wien. Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Lieferung 15 = Brigitte Jaroš-Deckert - Eva Rogge, Statuen des Alten Reiches, Mainz/Rhein, 1993, S. 107-111. [pdf]
   
Photos:


Museum of Fine Arts, Boston:
QTVR PDM_02265
http://www.gizapyramids.org

   
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 193: […] Sonnabend den 16. V. 03. ½ 6 heraus. Senussi macht einige Stunden vormittags Abklatsche, die Kisten fertig, nur die Ecken werden noch etwas nachgearbeitet. Ich nehme vormittags auf: Die Bire: H1 H2 Y3 Y4 Z1 Z2 r P1 [h

S. 194: Arbeiten finden statt: […] 4. In Z wird Brunnen 1 und 2 noch einmal zum Aufnehmen gereinigt.

Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 200.
Bl . Lgpln . Abb .
Photo: 3 Hölscher 18/24

Als D. 200 sind die Reste von zwei ganz zerstörten Mastabas bezeichnet, deen Beziehung untereinander sowie gegen D. 201 nicht mehr genau festgestellt werden konnte. Jedenfalls ist die nördliche jünger als die südliche und als die Hofmauer von D 201.
In der nördlichen Hälfte ein ganz zerstörter Serdab, in dem aber die Statue noch fast tadellos erhalten war.

[in Bleistift dazu gesetzt Hieroglyphen:] RDj=f

Ausserdem 2 Schächte:
D. 200,1 2 m tief, Kammer nach O. Hocker, Kopf nach N., Gesicht nach O.
D. 200,2 4 m tief, 50 cm über dem Boden rohe Kammer nach W.
In dem südlichen Teil wurde ein Schacht nachgewiesen, aber nicht mehr untersucht.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.] STEINDORFF, Georg and Uvo HÖLSCHER, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide nach den Ergebnissen der in den Jahren 1903-1907 im Auftrag der Universität Leipzig und des Hildesheimer Pelizaeus-Museums unternommenen Grabungen in Gîza. Teil I: Text - Teil II: Tafeln. Frankfurt am Main - Bern etc., 1991 = Münchener Ägyptologische Untersuchungen, 2., S. 93, Taf. 17.

Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog Ägyptischer Altertümer. Kunsthistorisches Museum Wien. Ägyptisch-Orientalische Sammlung, Lieferung 15 = Brigitte Jaroš-Deckert - Eva Rogge, Statuen des Alten Reiches, Mainz/Rhein, 1993, S. 107-111.

Junker, Hermann, JUNKER, H., Gîza IX, S. 98-100, Abb. 41, 44 und Taf. 7a.

Porter / Moss, Band III, 1, Memphis, S. 115.