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Mastaba D 18

Bezeichnung:

D 18
D 18 A

Typus: D 18: Bruchsteinmastaba mit Kalksteinmantel
D 18 A: Bruchsteinanbau südlich an D 18
Namen:
Grabherr:
unbekannt
Frau:
   
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel:
Grabherr:


Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Junker, Giza IX, Plan II
Blaupausen Mastaba D 18

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Ausgrabungszeitpunkt: 1905
Ausgräber: Georg Möller und Georg Steindorff
Datierung: 5.-6. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

1905 wurde von Steindorff und Möller die Bruchsteinmastaba mit einem Kalksteinmantel D 18 ausgegraben.
Die 6,1m × 4,9 m große Anlage ist wohl in einem unfertigen Zustand verblieben. Zu dieser Mastaba gehört ein nördlicher, in der Bauart gleicher Anbau von 3,1 m × 4,3 m mit einem Grabschacht von 1,6 m × 1,5 m Größe, der sich nördlich an die Außenwand von D 18 anlehnt. Östlich vor dieser zusammen gehörenden Anlage erstreckt sich unter Einbeziehung der Westwand von D 29 ein Kultgang von 9,0 m × 1,0 m, der jedoch an seinem südlichen Ende verschlossen ist und keinerlei Kultanlagen aufweist. Den Ausgräbern nach, waren dort wohl einmal zwei Scheintüren eingeplant, deren Nischen jedoch durch Steine zugesetzt wurden. Diese zugemauerten Nischen sind jedoch von Hölscher auf den Blaupausen von Mastaba D 18 nicht vermerkt und auch der Photobefund, sowohl der der Ausgräber als auch die neuen vom Giza-Archives-Projekt gemachten Aufnahmen der Anlage ergeben zu der Aussage keinen Aufschluss. So dass sie hier zwar erwähnt aber nicht untermauert werden kann.
Zu dieser Anlage gehören insgesamt sechs Grabschächte

Südlich schließt sich an Mastaba D 18 ein Anbau aus Bruchsteinen von 4,4 m× 3,1 m an, der drei Grabschächte enthielt

Anbauten:
Im Norden schließt sich ein 3,1 m × 4,3 m großer Anbau an, der einen Grabschacht von 1,6 m × 1,5 m Größe enthielt.
Im Süden an D 18 anschließend gibt es einen An- bzw. Erweiterungsbau aus Bruchsteinen mit drei Grabschächten. Diese Anlage als D 18 A in den Plänen geführt hatte eine Größe von 4,4 m × 3,1 m.
Kultkammer:
Keine. Es ist unklar, ob die von den Ausgräbern erwähnt Anlage von Scheintüren tatsächlich vorgesehen war und warum und vor allem wann diese Nischen dann durch den Steinmantel zugesetzt wurden.
Serdab:

Eine 1,6 m × 1,5 m große Kammer im nördlichen Anbau an D 18, die sich direkt an die nördliche Kalksteinummatelung anschließt war vermutlich als Serdab gedacht gewesen.

Grabschächte:

Die Mastaba D 18 hat sechs Grabschächte.
Schacht 1: War oben in verputztem Bruchsteinmauerwerk ausgeführt. In 3 m Tiefe eine Kammer nach Osten mit einem Skelett in schräger Lage. Auf 4,7 m tiefe eine weitere Kammer nach Westen gerichtet, die jedoch nur grob ausgeführt und ohne Inhalt war.
Schacht 2: Ohne Befund.
Schacht 3: 6,8 m tief. Der Schacht hatte an seiner östlichen und westlichen Wand Steiglöcher in einem Abstand von 60 - 70 cm. Die nach Westen gerichtete Kammer war sorgfältig gearbeitet. Sie wurde noch mit intaktem Verschluss vorgefunden. Darin ein Kastensarg von 1,0 m Länge, 46 cm Breite und einer Tiefe von 43 cm, der jedoch sehr morsch war und schräg in der Kammer stand. Die einzelnen Bretter von 2,6 cm Stärke waren auf Gehrung geschnitten und durch Holznägel verbunden. Im Sarg lag ein Skelett mit angezogenen Knien mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gewandt.
Schacht 4: Ohne Befund.
Schacht 5: Nur von geringer Tiefe mit einer nach Westen gerichteten Kammer.
Schacht 6: Ohne Befund.

Nördlicher Anbau an D 18:
Schacht von 2,5 m Tiefe und einer Größe von 1,6 m × 1,5 m. Darin ein mit einer Bruchsteinen abgedecktes Begräbnis. Dieser Schacht scheint wohl, der mit g im Tagebuch von 1905 bezeichnete zu sein. Das Skelett ist heute in der Osteologischen Sammlung Tübing (vgl. dazu Stumme Zeugen ihrer Leiden: Krankheiten und Behandlung vor der medizinischen Revolution, [Hrsg.] Alfred Szarnetzki, Tübingen 1996, S. 178-179. - unklar ist aber welche Inventarnummer vorliegt - es müsste sich um Inv. 6999 handeln, das allerdings im Inv.-Buch falsch als aus D 18b stammed bezeichnet wird. Auch die Fundortangabe Abusir el-Meleq ist falsch. Vgl. dazu Schlott, Adelheid, Dokumente zur Herkunft altägyptischer Funde in der osteologischen Sammlung der Universität Tübingen, in: GM 213 (2007), S. 77-96.

Mastaba D 18 A:
Schacht 1: 4 m tief mit einer nach Westen gerichteten Kammer. Darin noch die Reste eines zerfallenen Skeletts.
Schacht 2: Sorgfältig gemauerter Schacht mit einer nach Osten gerichteten Kammer. Jedoch ohne Inhalt vorgefunden.
Schacht 3: Sekundäres Oberflächengrab

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba ist in einem guten Erhaltungszustand Vgl. die Aufnahme PDM_03446 vom 11.08.2005 QTVR PDM_06712 bzw. PDM_06713 vom 07.11.2006. http://www.gizapyramids.org/.
   
Funde:

Mastaba D 18:
- Kastensarg aus Holz (Staatliche Museen zu Berlin - Ägyptisches Museum und Papyrussammlung, ÄM 17943 - Kriegsverlust)
- Skelett - (Osteologische Sammlung Tübingen - Inv.-Nr. 6998 - fast vollständiges Skelett einer Frau, Schädel, defekt).

aus Schacht g (im nördlichen Erweiterungsbau von D 18)
Skelett - (Osteologische Sammlung Tübingen - Inv.-Nr. 6999 (dort jedoch als D 18b bezeichnet - unvollständiges Skelett eines Mannes, Schädel, defekt - vgl. dazu. vgl. dazu Stumme Zeugen ihrer Leiden: Krankheiten und Behandlung vor der medizinischen Revolution, [Hrsg.] Alfred Czarnetzki, Tübingen 1996, S. 178-179).

   
Photos:

 
   
Archivalien:

Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 110: […] Sonntag, den 2. April 1905.
Vormittags um ½ 11 Uhr Rückkehr von Herrn und Frau Professor Steindorff. Besichtigung der Funde und des Schugls. In Mastaba D 18 wird bîr g bis zur Sohle gereinigt und die Kammer geöffnet. Der Verschluß (Bruchsteine) war intact. In der Kammer Holzsarg in Kistenform, sehr morsch, darin ein Skelett mit angezogenen Knieen (Kopf nach Norden, Gesicht nach Osten). Der

S. 111: eine Oberschenkelknochen weist einen schlecht geheilten Bruch (mit erheblicher
Verkürzung) auf. Das Skelett geborgen. – […]

S. 115: […]D 18 Der Brunnen südl. neben g und

S. 116: östl. von c wird geleert. Kammer öffnet sich nach W. […]

S. 118: […] Die Kammer des südöstl. Brunnens auf D 18 wird geöffnet. Sie öffnet sich nach W

und ist mit 2 Steinen verschlossen. In der Kammer steht ein teilweise vermorschter Holzsarg, etwas schräg zu den Wänden. Der Sarg ist aus einzölligen (= 0,26 m) Brettern gefügt; L. 1m, Br. 0,46 m, H. 0,43 m. Den Verband zeigt beifolgende Skizze. S. 118 Schräger Stoss, mit Holznägeln befestigt. Das Skelett mit angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O. Von den Brettern wird

S. 119:  was noch einigermaßen fest ist, herausbefördert; ebenso das Skelett. Der Schacht ist gut gearbeitet, an der östl. u. westl. Wand sind noch in 60-70 cm hohen Abständen Löcher   eingearbeitet, um den Auftritt der Füsse zu ermöglichen. Auch das Zimmer sehr sorgfältig ausgehauen. […]



Manuskript Hölscher [Original pdf]
D. 18
Bl. Lgpln. Abb.
Photo:
1139/1473
       /1421


Eine reguläre Anlage, die aber im Aufbau ziemlich gelitten hat. An der Ostfront zwei Stellen, wo Scheintüren eingesetzt werden sollten. Man hat die Stellen provisorisch mit Werksteinen zugesetzt, bis die Scheintüren fertig wären. Soweit ist es aber gar nicht gekommen, der provisorische Zustand vielmehr bestehen geblieben.
Der Korridor davor mit Steinen überdeckt. Abschluss des Korridors nach S., wo viellecht irgendwelche weiteren Baulichkeiten (Serdab?) anschlossen, ganz zertört.
D. 18,1 oben in Brockenmauerwerk ausgeführt und verputzt. In 3,00 m Tiefe Kammer nach O. mit Skelett in schräger Lage; in 4,70 m Tiefe Kammer nach W., roh, ohne Interesse.
D. 18,2 ohne weiteres Interesse.
D. 18,3 6,80 m tief, mit Einsteiglöchern an der östlichen und westlichen Wand, zum Auftritt für die Fußspitzen in 60-70 cm Abstand. Sehr saubere Kammer nach W., Verschluss intakt. Holzsarg in Kistenform, 100 cm lang 46 cm breit, 43 cm hoch, morsch; steht schräg in der Kammer. Die Bretter, 2,6 cm stark, sind auf schrägen Stoss zusammengefugt und durch Holznägel verbunden. Skelett mit angezogenen Knieen, Kopf nach N., Gesicht nach O.
D. 18,4 wie D. 18,2.
D. 18,5 Kammer nach W., ganz wenig tief.
D. 18,6 wie D. 18,2.

D. 18 Fortsetzung

Nördlich ein Anbau mit einem Schacht, 2,5 m tief, Begräbnis durch eine grosse Steinplatte abgedeckt.
Südlich ein Anbau (D. 18 A) sehr zerstört, darin
D. 18 A,1 4 m tief, Kammer nach W., Gebeine zerfallen,
D. 18 A,2 gut gemauerter Schacht, Kammer nach O; ohne Inhalt.
D. 18 A,3 sekundäres Oberflächengrab.

   
Anmerkungen:  
   
Bibliographie:

Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 27f., Taf. 6.