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Mastaba D 111

Bezeichnung: D 111
Typus: Bruchsteinmastaba mit Werksteinmantel
Namen:
Grabherr:
 
Frau:
 
Eltern:
Kinder:
 
erwähnte Personen:
 
Titel:
Grabherr:

 

Frau:
 
Eltern:
   
Kinder:
   
erwähnte Personen:
 

 

Lage des Grabes: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 111

Junker, Giza IX, Plan I
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Ausgrabungszeitpunkt: 1926
Ausgräber: 1926: Hermann Junker, Maria Junker, Friedrich Koch, Karl Holey, Uvo Hölscher
Datierung: Mitte 5. Dynastie
   
Aufbau der Grabanlage:  
Allgemein:

Die Mastaba D 111 liegt auf dem Grabungsfeld Steindorffs. Sie wurde aber erst von Hölscher/Steindorff 1926 bei den Nachgrabungsarbeiten Junkers aufgenommen.

Mastaba D 111 ist ein rechteckiger Bau von 13,3 m × 8,1 m. An der Ostseite ergibt sich durch die Westwand von Mastaba D 112 ein 9,5 m langer und 1,0 m breiter Kultgang. Im Norden ist dieser durch zwei 0,8 m dicke Mauern verschlossen, die einen 1,5 m × 0,7 m großer Raum für einen sekundären Grabschacht (112,7) bieten; ein weiterer sekundärer Grabschacht (112,8) liegt südlich davor. Bei etwa 5,5 m liegt nahe der Ostwand ein Serdab mit Sichtschlitz. Südlich davon etwa 2,0 m versetzt steht eine unbeschriftete Scheintür, vor der ein ebenfalls unbeschriftetes Opferbecken aufgestellt war.
Zur Mastaba gehören vier Grabschächte (111,1-4) und acht sekundäre Schächte im Kernbau (D 111,5-12) und zwei (111,13-14) in einem südlichen Anbau.

Abgleich der Schachtnummern Steindorff / Junker:
D 111,1 = S 143; D 111,2 = S 148; D 111,3 = S 144; D 111,4 = S 153
D 111,5; D 111,6; D 111,7 = S 154; D 111,8; D 111,9 = S 155; D 111,10 = S 152; D 111,11 = S 151; D 111,12 = S 145; D 111,13; D 111,14.

Anbauten:
Im Süden gibt es einen fast gänzlich abgetragenen Anbau von 5,1m × 1,5 bzw. 2,1 m, der zur Aufnahmen von zwei Grabschächten (111,13-14).
Kultkammer:
Durch die Westwand von Mastaba D 112 ergibt sich ein 1,0 m breiter Kultgang über die gesamte Länge der Mastaba. Im Norden wurde dieser nur durch zwei 0,8 m dicke Mauern, die den Platz für sekundäre Bestattungen (112,7-8) abgrenzten, verschlossen. Nach etwa 3 m von Süden aus ist eine Scheintür in der Ostwand verbaut, vor der ein Opferbecken gelegen hat.
Serdab:
An der Ostseite der Mastaba liegt etwa 5,5 m von Süden aus ein Serdab. Er hat eine Größe 1,1 m × 0,5 m und einen Sichtschlitz zum Kultgang.
Grabschächte:

Zur Mastaba gehören vier Grabschächte:
Schacht 1 (S 143): War 5,0 m tief mit einer nach Süden gerichtete Kammer, von 2,0 m × 1,5 m Größe. Die Kammer wurde jedoch schon geöffnet und leer vorgefunden.
Schacht 2 (S 148): 4,5 m tief mit einer Aushöhlung nach Osten, die ebenfalls leer vorgefunden wurde.
Schacht 3 (S 144): War 5,0 m tief und hatte eine 1,8 m × 1,4 m große, nach Westen gerichtete Kammer. In ihr wurde eine kniende Hockerbestattung mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet gefunden.
Schacht 4 (S 153): 4,5 m tief mit einer nach Westen gerichteten Kammer (im Manuskript Hölschers steht nach Osten). Darin lag eine zerfallene Bestattung mit dem Kopf nach Norden gerichtet.

Ebenfalls im Kernbau aber sekundär angelegt liegen die Schächte 5-12.
Alle Schächte sind zwischen 1,0 m und 2,5 m tief. In einigen wurden Bestattungen in kniender Lage mit dem Kopf nach Norden und dem Gesicht nach Osten gerichtet gefunden.
Schächte 5, 6, 12 (S 145): Haben eine nach Norden gerichtete Kammer.
Schächte 7 (S 154), 8, 10 (S 152), 11 (S 151): Haben eine nach Süden gerichtete Kammer.
Schacht 9 (S 155): Hat eine nach Westen gerichtete Kammer.

Im südlichen Anbau liegen die sekundären Grabschächte 13 und 14, die jedoch ohne jeglichen Befund waren.

   
Erhaltungszustand: Die Mastaba liegt auch heute noch unter Sand verschüttet. Ihr Erhaltungszustand ist unbekannt. Vgl. PDM_02214 vom 24.03.2005. (http://www.gizapyramids.org)
   
Funde:

Ein Opferbecken (Verbleib unbekannt) vor der Scheintür.

   
Photos:
   
Archivalien:

Notizen, Tagebuch 1926: [Original.pdf]

S. 3:
D 110-118 jetzt zugeschüttet, desgl. 108-109.
[...]


Manuskript Hölscher [Original pdf]
D 110
Bl. Lgpln. Abb.

Eine grosse Mastaba ohne innere Kulträume. Nach S. eine unbedeutende Scheintür, davor ein kleiner Opferstein, nicht mehr in situ; nördlich davon ein Serdab, der erbrochen und leer war.
D. 111 hat 4 alte Schächte und zahlreiche sekundäre.
D. 111,1 5 m tief; Kammer (2,00 × 1,50 m) nach S. Eingangsverschluss erbrochen; leer.
D. 111,2 4,5 m tief, Höhle nach O., leer.
D. 111,3 5 m tief, Kammer ( 1,80 × 1,40 m) nach W. knieender Hocker, Kopf nach N., Gesicht nach O.
D. 111,4 4,5 m tief, Kammer nach O., Leiche zerfallen, Kopf nach N.
D. 111,5 - 12 sekundär; 1,0 - 2,5 m tief; Kammern nach N. oder S.; in einigen Skelette in knieender Lage, Kopf nach N., Gesicht nach O.
Nach S. zerstörter Anbau mit 2 Schächten ohne Interesse.

   
Anmerkungen:    
   

Bibliographie:

 

 

- Grimm, Alfred [Hrsg.], Steindorff, Georg and Uvo Hölscher, Die Mastabas westlich der Cheopspyramide (...), S. 87, Taf. 15.
- Junker, Hermann, Gîza IX. Das Mittelfeld des Westfriedhofs, Wien, R. M. Rohrer, 1950 = Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Denkschriften, 73. Band, 2. Abhandlung, Plan I.