RPM
Einleitung
Mastaba
Photos
Funde
Archivalien
Plan
Literatur
Index

ÄMUL 8169

ÄMUL 8169
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 8169
Bezeichnung: "Knopfsiegel"? - Knopf-Amulett

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 219, vor der nördlichen Scheintür
Mastaba D 219 = Mastaba A = Junker S 2337-2342-2348-2349
Erwerbung: Fundteilung 1903
Material: Elfenbein?
Maße: Dm. 2,4 cm, Dicke 0,6 cm.
Datierung: Späte 6. Dynastie bis Anfang des Mittleren Reichs
Beschreibung:
Kleines Knopf-Amulett aus Elfenbein mit Durchbohrung auf der Rückseite und menschenähnlicher Darstellung auf der Vorderseite. Das Stück ist teilweise Kriegsverlust.
Erhaltungszustand:
Das Objekt ist etwa in der Mitte durchgebrochen. Die Rückseite weist eine ebene Fläche mit einer durchbohrten, erhaben gearbeiteten Leiste auf, die auf der Höhe der Durchbohrung ausgebrochen ist.
Darstellung und Text:

Das ursprünglich runde Knopf-Amulett weist auf der Rückseite eine erhabene Leiste auf, die in der Mitte durchbohrt ist. Auf der Vorderseite sieht man eine stilisierte, menschenähnliche Darstellung, die von Wiese mit "tanzender Gott" bezeichnet wird.

Kommentar:

Das Objekt konnte aufgrund der im Tagebuch von 1903 vorhandenen Zeichnung (S. 28). nachträglich dem Grab zugewiesen werden.
Vergleichbare Stücke, allerdings ohne gesicherte Fundortangabe:
London, Petrie Collection UC 34046 und 34047

Technische Angaben:

Es ist unklar ob das Objekt aus Elfenbein ist. In Frage kommt auch Nilpferdzahn.

Geschichte des Stückes:
Das Knopf-Amulett wurde zusammen mit einer grünen röhrenförmigen Fayence-Perle vor der nördlichen Scheintür der Mastaba D 219 gefunden. Es ist erst im Zuge der Nachinventarisierung der Objekte des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig 1992-1995 inventarisiert worden.
zugehörige Objekte:

- Grüne röhrenförmige Fayence-Perle (Verbleib unbekannt).

Bibliographie:
Unpubliziert.
Literatur:
- Petrie, William Matthew Flinders, Buttons and design scarabs : illustrated by the Egyptian collection in University College, London. - London : British School of Archaeology in Egypt, 1925. (BSAE ; 24th year 1918, [Nr. 38]). S. 4f. Taf. II.
- Seidlmayer, Stephan Johannes, Gräberfelder aus dem Übergang vom Alten zum Mittleren Reich. Studien zur Archäologie der Ersten Zwischenzeit, Heidelberg, Heidelberger Orientverlag, 1990 = Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens, 1. S. 185-194.
- Ward, William A., The Origin of Egyptian Design-Amulets ('Button Seals'), JEA 56 (1970), 65-80.
- Wiese, André B., Die Anfänge der ägyptischen Stempel-Amulette. Orbis Biblicus et Orientalis 12. Freiburg 1996. S. 52-159.
 
Photos:
 
 
Archivalien:

Tgb. 1903 [Original pdf] [Abschrift pdf]

S. 26: […] An der Gräbergruppe zwischen Grab 23. u. 24. (Merab) wird weiter gearbeitet. Hier kommt zunächst ein Bau heraus (A) [A = Schächte S 2337 – 2342 – 2348 – 2349], der folgendermassen aussieht:
S. 26
a) Scheintür
b) Brunnen
c) Nische
d) Serdâb (?)

S. 27: In a) und c) nichts gefunden; in b) Knochenreste. Die Scheintüren roh bearbeitet, unbeschrieben. Östl. von A nach dem Vorbau des Merab zu, werden 2 Brunnen und Mauerzüge gefunden. […]

S. 28: […]Ausgrabung bei der Mastaba der Merab mit den Busiris. Vor der nördlichen Scheintür der Mastaba A wird im Sande eine röhrenförmige-grüne Fayence-Perle (a.R.) und ein elfenbeinerner Knopf mit Zeichnung S. 28gefunden.



Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Plan Junker, Giza IX, Plan I
Plan Junker, Giza IX, Abb. 19
[pdf]
[pdf]
[pdf]