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ÄMUL 2556

ÄMUL 2556
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 2556
Bezeichnung: Bildfeld einer Scheintür

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, verworfen in Schacht B der Mastaba G 2005
Erwerbung: Fundteilung 1903.
Material: Kalkstein
Maße: ÄMUL 2556: H. 38,5 cm; B. 56,5 cm; T. 10,5 cm.
Datierung: 5. Dynastie
Kriterien nach Cherpion: 2; 10; 16; 24; 28; nach Cherpion 4. Dynastie
Beschreibung:
Das Bildfeld wurde verworfen in Schacht G 2005 B gefunden. Steindorff bezeichnet diese Mastaba, wegen der Doppelbenennung mit "G" als "G-östliche". Mastaba G ist hingegen D 203 zu der dieses Stück bislang auch immer verortet wurde. Diese Angabe ist jedoch heute als fehlerhaft zu betrachten.
Erhaltungszustand:
Das Relief befindet sich heute in einem guten Erhaltungszustand.
Darstellung und Text:

Das Bildfeld einer Scheintür zeigt den Verstorbenen nach rechts gewandt vor einem Opfertisch sitzend. Der Verstorbene sitzt auf einem Stuhl, dessen Beine als Vorder- und Hinterbein des Rindes gestaltet sind. Die Sitzfläche endet in einer Papyrusdolde und auf ihr liegt ein schmales Kissen. Der Verstorbene trägt den Galaschurz mit Gürtelknoten und die kurze Löckchenperücke mit breiter Kalotte. Er greift mit seinem rechten Arm an den Opfertisch und mit dem anderen Arm hält er den Kleiderknoten auf seiner linken Schulter umfasst. Vor dem Verstorbenen steht ein mit Broten gefüllter Opfertisch mit Standfuß und Ständer. Über dem Opfertisch eine Inschrift:

s:ntr w#D msdm.t
Htp-nzw (2) jmj-wsX.t
jry-X.t nzw jmy-r# s.t [NN]
nbs t'-nbs rtH

Unter dem Opfertisch:
X# mnX.t X# Ss Ss
X# Hnq.t X# t' X# p#t

Weihrauch, grüne Augenschminke, schwarze Augenschminke
2 mal Königs-Hofopfer
(für) den "Vertrauten der Angelegenheiten des Königs", "Vorsteher der Lagerräume" [NN]
Christdornfrucht, Christdornfrucht-Brot, Bäckerbrot

Unter dem Opfertisch:
1000 an Stoff, 1000 an Leinen und Alabastergefäßen
1000 an Bier, 1000 an Brot, 1000 an Pat-Broten

 


Kommentar:

Zu den Titeln:
"Vertrauter der Angelegenheiten des Königs"; "Vorsteher der Lagerräume"
siehe Jones, Index OK, 327,1206; 239,876.

Der Name des Verstorbenen ist zwar absichtlich zerstört worden, aber die erhaltenen Reste legen den Schluss nahe, das es sich bei dem Verstorbenen um N-spr (Ranke, PN II, 293,10) also um den Besitzer der Mastaba, gehandelt hat.

Technische Angaben:



Geschichte des Stückes:
Beide Fragmente wurden am 29. 05. 1903 gefunden.
zugehörige Objekte:

Cleveland Museum of Art, Inv.-Nr. 1920.1993
Ein Tonverschluss mit dem Thronnamen Sahures, sowie Perlen von einer Kette (Verblieb unbekannt, vermutlich uninventarisierter Kriesgverlust des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig).

Vermutlich noch weitere Objekte im Museum of Fine Art Boston siehe: www.gizapyramids.org

Bibliographie:
Krauspe, Renate, Ägyptisches Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig, Direktorat für Forschung der Karl-Marx-Universität, 1987, S. 29 Nr. 34.
Literatur:


 
Photos:

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1903 [Original.pdf] [Abschrift.pdf]

S. 88  In der nö. Mastaba (bei A) sind in einem Brunnen (a) ein schöner Stein,
S. 88
Mit Relief und Inschrift (beides Hochrelief) gefunden; guter Stil der 4. Dynastie. Der Block ist verworfen. L. sitzt der Verstorbene vor d. Speisetisch; es ist:
Der Name selbst ist absichtlich getilgt S. 88


Lageplan: Plan von Friedhof G 2000- West
Detailansicht Mastaba G 2005