RPM
Einleitung
Mastaba
Photos
Funde
Archivalien
Plan
Literatur
Index

ÄMUL 2097, 2475-2476 und 2478-2482

N 8709
Standort: Ägyptisches Museum der Universität Leipzig
Inv.-Nr. 2097, 2475-2576 (Kriegsverlust), 2478-2479 (Kriegsverlust), 2480, 2481-2482 (Kriegsverlust)
Bezeichnung: 2097 - Platte für die sieben heiligen Öle
2475-2482 - Opferschälchen

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, aus Mastaba D 6, Schacht 1.
Aufgestellt vor der Südseite des Sarges.
Erwerbung: Fundteilung 1905
Material: Kalzit-Alabaster
Maße:

Inv.-Nr. 2097: H. 2,0 cm; B. 14,0 cm; T. 8,4 cm.
Inv.-Nr. 2475: Dm. 5,0 cm.
Inv.-Nr. 2476: Dm. 5,3 cm.
Inv.-Nr. 2478: Dm. 5,0 cm.
Inv.-Nr. 2479: Dm. 5,2 cm.
Inv.-Nr. 2480: Dm. 5,27 cm; H. 1,37 cm.
Inv.-Nr. 2481: Dm. 5,4 cm.
Inv.-Nr. 2482: Dm. 5,0 cm.

Datierung: 5.- 6. Dynastie.
Beschreibung:
Die Palette für die sieben heiligen Öle lag mit den sieben Miniatur-Opferschalen aufgereiht vor dem Südende des Sarges.
Erhaltungszustand:
Die Palette für die sieben heiligen Öle befindet sich in einem guten Erhaltungszustand, ebenso wie die Miniatur-Opferschale 2480. Die restlichen Schälchen sind heute Kriegsverlust.
Darstellung und Text:

Die rechteckige Platte für die sieben heiligen Öle weist am unteren Rand die runden Vertiefungen für die sieben heiligen Öle auf. Die Platte selbst war aber unbeschriftet. Ob es gar keine Beschriftung gab oder diese nur mit Farbe aufgetragen war und heute spurlos verschwunden ist, ist nicht mehr feststellbar.

Kommentar:
Platten für die sieben heiligen Öle sind ab Mitte der 5. Dynastie belegt. Die Aufstellung von sieben Miniatur-Opferschalen daneben spricht dafür, dass diese ebenfalls die sieben heiligen Öle enthalten haben könnten.
Technische Angaben:


Geschichte des Stückes:
Das Objekt wurde in der Sargkammer vor der südlichen Seite des Sarges liegend gefunden.
zugehörige Objekte:

Leipzig, ÄMU 1484 (KV) - Henkelkrug
Leipzig, ÄMU 2169 - Gefäß (mit 2 Ösen und Henkel)
Leipzig, ÄMU 2170 - Werkzeug (im Gefäß Leipzig, ÄMU 2169 gefunden)
Hildesheim, PM 21 - Kopfstütze

Fundsituation:
D 6_1


Der Verbleib der Skelette und des geborgenen Schädels ist nicht bekannt. Sie scheinen sich nicht in der Osteologischen Sammlung der Universität Tübingen zu befinden, zu der alle geborgenen Skelette des Jahres 1905 zur Begutachtung durch August Froriep übergeben wurden.

   
Bibliographie:
- Krauspe, Renate, Ägyptisches Museum der Karl-Marx-Universität Leipzig, Leipzig, Direktorat für Forschung der Karl-Marx-Universität, 1987, S. 26.
Literatur:
- Bolshakov, Andrey O., Addenda to Málek's List of Ointment-Slabs, GM 131 (1992), 21-23.
- Koura, Basma, Die "7-Heiligen Öle" und andere Öl- und Fettnamen. - Eine lexikographische Untersuchung zu den Bezeichnungen von Ölen, Fetten und Salben bei den Alten Ägyptern von der Frühzeit bis zum Anfang der Ptolemäerzeit (von 3000 v. Chr. - ca. 305 v. Chr.), Aegyptiaca Monsateriensia 2, Münster 1999.
- Malek, Jaromír, An ointment-slab of Sekhemptah, GM Heft 33 (1979), 35-40.
- Rochholz, Matthias, Zu den Paletten für die 7 Salböle, in: Wege öffnen. Festschrift Gundlach = ÄAT 35, Wiesbaden 1996, 223-231.
- Tawfik, Sayed, Die Alabasterpaletten für die sieben Salböle im Alten Reich, GM Heft 30 (1978), 77-88.

 
Photos:

N 8709
N-ÄMUL 8709

 
Archivalien:

Tagebuch Steindorff 1905,

S. 34: […] Sonntag, den 19. Februar 1905.
Ein sehr tiefer Bir in der Mastaba D 6 (siehe Planskizze S. 30) wird endlich bis zur Sohle ausgeräumt. Die Verschlußsteine der Kammer (nach N.), deren Fugen mit Nilschlamm verschmiert sind, sind noch intakt. Die Kammer wird in meinem Beisein geöffnet, das Innere sieht folgendermaßen aus:
S. 34
Der Sargkasten der an der Westwand steht ist aus dem Felsen gearbeitet. Der Deckel besteht aus 2 ungleichen Stücken. Am Eingang der Kammer liegen die Scherben eines Kruges mit Henkel, nach Petrie Aegaean

S. 35: Pottery“, nach Reisner gut aegyptisch IV-VI Dyn. (bezeichnet D6/1), daneben nach
O. Alabastertafel, rechteckig mit sieben Vertiefungen für die heiligen Öle (D6/2)- Weiterhin 7 flache Alabasternäpfchen, Dm ca. 3 cm (D6/3-9). Neben dem Sarg am Kopfende, an den Sarg angelehnt steht ein tadellos erhaltenes getriebenes Kupfergefäß mit gefrästem Henkel (D6/10)
S. 35
Dm. Oben 20 cm.
H. 10 cm
Detail von Henkel

darin ein Instrument der FormS. 35

Inhalt des Gefäß eine grau-braune Masse. Ein prächtiges Stück.
Nachdem der Sargdeckel abgehoben ist, was in der engen Kammer nur mit großen Schwierigkeiten vor sich geht, tritt das sehr zerfallene Skelett (Kopf nach

[auf der gegenüberliegenden Seite:]
wohl nicht gefräst, sondern gedreht aus 4kantigem Stabe? Hölscher

S. 36: N) zu Tage. Die Leiche lag ausgestreckt auf d. rücken. Der Schädel ruhte auf einer
prächtigen Alabasternen Kopfstütze (D6/11) mit kanneliertem Schaft. Im Sarge Reste von Binden erkennbar. Am Oberkörper, über und unter dem Skelett finden sich größere Reste von Goldblatt, wohl von einer zerfallenen Maske (D6/12). Der Fund dürfte Dyn. VI. angehören. Der Schädel wird aufgehoben.

 

Fundjournal 1905: [Original_pdf]

S. 4:
10) Alabastertäfelchen mit Vertiefungen für die 7 heiligen Öle, rechteckig.
L. 13,5 Br. 8 cm Alabaster Tgb. S. 34
Aus Mastaba D 6.

11-17) 7 Flache rohe Alabasterschälchen f. d. heiligen Öle.
Dm ca. 4 cm. Alabaster. Tgb. S. 34
Aus Mastaba D 6.

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906
Blaupausen Mastaba D 5-10

[pdf]
[pdf]