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PM 3045

PM 3045
Standort: Pelizaeus Museum
Inv.-Nr. 3045
Bezeichnung des Stückes: Block mit zwei Minaturscheintüren

Herkunft:

Giza, Westfriedhof, westlich von Mastaba D 25
siehe Fundkontext
Erwerbung: Fundteilung 1926
Material: Kalkstein mit Resten von Stuckfüllung
Maße: H. 41,6 cm; B. 83,3 cm; T. 13,4 cm
Datierung: ab späte 6. Dynastie
Beschreibung:
Der längliche, rechteckige Block weist an allen vier Seiten stark abgesplitterte Kanten auf. Auch die Bruchflächen an den Seiten verlaufen unregelmäßig. Die Oberfläche der Vorderseite ist nur roh geglättet und enthält oben eine waagerecht verlaufende Rille, die sich nach innen verjüngt. Diese Rille war antik mit Stuck ausgefüllt, der jedoch bis auf einen schmalen Streifen in der rechten Hälfte herausgebrochen ist. Unter dieser waagerechten, vertieften Linie befinden sich links und rechts zwei angedeutete Scheintüren mit Rollmattenverschluss und jeweils einem Türpfeiler auf jeder Seite. ##Die Rückseite ist nur grob behauen.## Reste von Bemalung sind nicht mehr erkennbar.
Erhaltungszustand:
Der heutige Erhaltungszustand entspricht nicht oder nur teilweise dem Zustand des Stückes bei seiner Auffindung 1926.
Der Block wurde vom 13.6.1972 bis zum 16.3.1973 von J. Strecker im Museum gewässert, wobei ein Teil der Stuckausfüllung verlorenging. Danach wurde er noch von festsitzenden Verschmutzungen und dem durch die Wässerung hervorgerufenen braunen Belag befreit.
Darstellung und Text:
  Keine Bilddarstellung und Text auf dem Objekt
Kommentar:
  Vergleichbar zu der Objektgruppe der Miniaturscheintüren sind auch die sogenannten "steles maison"; "Stelenkapellen"; "Miniatur-Mastabas"; "Zwergmastabas" oder auch "false-mastaba". Siehe dazu auch die Literaturangaben.
Technische Angaben:
Material:
Der Stuck hat rötlich-graue Farbe (etwa Munsell 5 YR 7/2 - 7.5 YR 7/2)
Maße:
Waagerechte Rille: L. 59,5 cm; H. 3,7 cm; T 1,5 cm.
Linke Scheintür: H. 26,5 cm; B. (oben) 13 cm.
Rechte Scheintür: H. 29,5 cm; B. (oben) 13,5 cm.
Geschichte des Stückes:
Der Block wurde als Abdeckung eines Grabschachtes aus dem späten Alten Reich westlich der Mastaba D 25 sekundär wiederverwendet.
Das Objekt wird im Tagebuch Steindorff 1926, S. 15 erwähnt.
zugehörige Objekte:
   
Bibliographie:
  - Junker, Hermann, Gîza IX, Wien 1950, S, 123-125., Abb. 56.
- Martin, Karl, Reliefs des Alten Reiches. Teil 2, Mainz/Rhein, Verlag Philipp von Zabern, 1979, Corpus antiquitatum aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog ägyptischer Altertümer. Pelizaeus-Museum. Lieferung 7, 33-35.
Literatur:
Zu: "steles maison"; "Stelenkapellen"; "Miniatur-Mastabas"; "Zwergmastabas"; "false-mastaba".
- Jánosi, Peter, Die Gräberwelt der Pyramidenzeit. Mainz : v. Zabern, 2006.(Antike Welt ; Sonderbd.)
(Zaberns Bildbände zur Archäologie), S. 134ff.
- Jéquier, Gustave: La pyramide d'Oudjebten. - Le Caire : Impr. de l'IFAO, 1928. (Fouilles à Saqqarah) (Expl. S. 27 ff)
- Jéquier, Gustave: Tombeaux de particuliers contemporains de Pepi II. - Le Caire : Impr. de l'IFAO, 1929. (Fouilles à Saqqarah) (Expl. S. 113f)
- Lapp, Günther, Die Stelenkapelle des kmz aus der 13. Dynastie, MDAIK 50 (1994), 231-252.
- Junker, Hermann, Gîza IX, Wien 1950, S, 220ff, Abb. 4, 83, Taf. 3.
- Müller, Hans Wolfgang: Die Totendenksteine des Mittleren Reiches : ihre Genesis, ihre Darstellungen und ihre Komposition. - In: MDIK 4 (1933) 165-206. (Expl. S. 179-180)
   
Photos: PM-3045; PM-3045 vor der Restaurierung
   
Archivalien:  

Restaurierungsbericht J. Strecker:[pdf]
"Johannes Strecker
Hildesheim, den 28. November 1974
Roemer-Pelizaeus-Museum
Konservierung und Restaurierung des Blockes mit der Darstellung von zwei Scheintüren 3045
Länge 78 cm, H öhe 39 cm, Tiefe ca. 10 cm - Kalkstein -
Der Block war verstaubt und verschmutzt - Foto I. [im Dokument]
Eine Probebohrung auf seinen Salzgehalt in die untere Tiefenseite
bis 7 cm Tiefe ergab am 10. Juni 1972 0,66 %.
Die Wässerung des Blockes dauerte vom 13. Juni 1972 bis zum 16. März 1973 - Foto 2: nach der Wässerung. [nicht mehr vorhanden]
Zur Restaurierung.
Eine Probebohrung am 26. November 1974 in die untere Tiefenseite
des Elockes bis 7 cm Tiefe ergab einen Salzgehalt von 0,04 %,
Er wurde von festsitzenden Verschmutzungen sowie von dem durch
die Wässerung hervorgerufenen braunen Belag auf mechanischem
Weg befreit - Foto 3: während der Behandlung. [nicht mehr vorhanden]
Des Block ist abschliessend mit einer zweiprozentigen Leimlösung
einmal getränkt worden."

Tagebuch Steindorff 1926, S. 15
"Als Bedachung eines kl. Begräbnisses im S von Mastaba, westl. D 25
x Fundstelle
die nach Hild. gekommene Stele mit der Doppelscheintür"

Lageplan: Plan Hölscher 1903-1906 - [pdf]
Junker, Giza IX, Plan II - [pdf]
Junker, Giza IX, Abb. 55 - [pdf]