PM 20 |
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Standort: | Hildesheim, Roemer- und Pelizaeus-Museum | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inv.-Nr. | PM 20 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bezeichnung des Stückes: | Kornmahlende Dienerin | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Herkunft: |
Giza, Westfriedhof, Mastaba D 39/40, im Serdab. Vgl. Fundkontext. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erwerbung: | Fundteilung 1905 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material: | Kalkstein, bemalt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maße: | H. 32,5 cm; B. 13,5 cm; T. 29,3 cm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Datierung: | Ende 5. Dynastie / Anfang 6. Dynastie. Porter/Moss: 5. Dynastie. 6. Dynastie nach Martin-Pardey, CAA 1, 60ff. Anhand der Statuen variiert mitunter in der Literatur eine Datierung zwischen der 4. und 6. Dynastie. |
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Beschreibung: | Die Dienerfigur ist vollständig erhalten weist aber Beschädigungen am Kopf , im Bereich von Stirn und Nase sowie an beiden Oberarmen und Schultern auf. Die Basis ist gesondert gearbeitet und die Figur in disese eingesetzt. |
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Erhaltungszustand: | Das Objekt ist restauriert und befindet sich heute in einem guten Erhaltungszustand. Figur und Basis sind heute jedoch reversibel miteinander verbunden. Vom 29.12.1962 bis 26.5.1963 wurde die Statue von J. Strecker im Museum entsalzt. Dabei wurde die antike Füllmasse in den Fugen entfernt, die erhaltenen Farben wurden klarer und heller. Isolierte Farbkomplexe wurden durch Bemalung miteinander verbunden, die Fuge zwischen Figur und Basis nicht wieder gefüllt. [pdf] |
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Darstellung und Text: | Die Dienerfigur einer Müllerin kniet auf einer rechteckigen Basis. Ihr Oberkörper ist durch die Bewegung des Reibsteins aufrecht und leicht nach vorne gerichtet. Ihr Kopf sitzt gerade auf dem Körper auf und ist nur leicht in den Nacken gelegt. Ihre Blickrichtung ist geradeaus nach vorn gerichtet. Ihre Hände hat sie beide nach vorn gestreckt und hält einen langrechteckigen Reibstein, der breiter als der Mühlstein ist. Um ihre Handgelenke trägt sie aufgemalte, schmale Armreifen. Den ovalen Mühlstein hat sie zwischen ihren knienenden Beinen liegen, ebenso wie das Säckchen mit Mehl, dessen Inhalt als kleiner Klumpen angegeben bereits auf den Mühlstein zur Verarbeitung fällt. Ihre Fußhaltung ist insofern bemerkenswert als das sie den rechten Fuß über die Ferse des linken schlägt. Sie trägt ein bis zur Brust reichenden Kleid, das nur bis zu den Oberschenkeln reicht. Ihr Haar ist kurz geschoren und durch schwarze Farbe angedeutet worden. Die Ohren sind verhältnismäßig groß und passen zum rundlichen, voll geformten Gesicht. Die dicken Wangen gehen in eine wenig ausgeprägte und sehr rund wirkende Kinnpartie über. Die Nase ist groß und breit und die Lippen voll. Die Mundspalte verläuft gerade und Ober- wie Unterlippe sind gleich breit. Die mandelförmigen Augen sind nicht ganz so groß wie bei den anderen Statue des E#S und stehen auf einer waagerechten Lidachse. Die Augenbraunen sind nur durch sanfte Modellierung angedeutet worden. |
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Kommentar: | Die Statue wurde zusammen mit 19 weiteren Statuen im bereits aufgebrochenen Serdab von Mastaba D 39/40 gefunden. Die Statuen standen nicht mehr alle in situ und weisen z.T. erhebliche Beschädigungen auf. Dazu gehören drei Sitzfiguren des Grabherrn (Leipzig, ÄMU 2561, Kairo JE 37820 und 37825), die Darstellung eines nackten Knaben (Leipzig, ÄMU 3028) und eine Sitzfigur der Frau O(w).t-Or(.w)-wr.t (Kairo, JE 37821), sowie 15 Dienerfiguren (Leipzig, ÄMU 2562, ÄMU 2563, ÄMU 2564, ÄMU 2565, ÄMU 2566, ÄMU 2569, ÄMU 2570, ÄMU 2571, ÄMU 2572; Hildesheim, PM 18, PM 20; München, SMÄK ÄS 4862; Kairo, JE 37822, 37823, und 37824).
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Technische Angaben: | Farben: |
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Geschichte des Stückes: | Die Statue wurde zusammen mit 19 weiteren Statuen am Donnerstag, 23. März 1905 gefunden und kam noch im gleichen Jahr zur Fundteilung, in der sie Wilhelm Pelizaeus zufiel. Dieser schenkte die Statue zusammen mit anderen Objekten seiner Privatsammlung 1907 der Stadt Hildesheim, die in in Erfüllung der Schenkungs-Bedingungen ein passendes Gebäude nahe dem Roemer-Museum erwirbt und es umbaut; die Kosten der Einrichtung übernimmt weitgehend Wilhelm Pelizaeus. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zugehörige Objekte: | Eingang Kultkammer: |
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Bibliographie: | - Grimm, Alfred, Mastabas ... = MÄU, 2, S. 30f (erw.) - Corpus antiquitatum aegyptiacarum. Lose-Blatt-Katalog ägyptischer Altertümer. Pelizaeus Museum. Hildesheim. Lieferung 1 = Eva Martin-Pardey, Plastik des Alten Reiches. Teil 1, Mainz/Rhein 1977, S. 60-65. - Porter/Moss, Memphis III,1,2. Auflage, S. 111. - Spiekermann, Antje & Kampp-Seyfried, Friederike. Giza: Ausgrabungen im Friedhof der Cheopspyramide von Georg Steindorff. (Kleine Schriften der Ägyptischen Museums der Universität Leipzig. 6.) Leipzig (Ägyptisches Museum), 2003, S. 27-39. |
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Literatur: | - Breasted Jr., J. H., Egyptian Servant Statues, [New York, Bollingen Foundation, 1948] (gr. 8vo, XVI + 113 p., pl.; annexe d'une page contenant un questionnaire) = Pantheon Books. The Bollingen Series XIII. - Roth, Ann Macy, “The Meaning of Menial Labor, “Servant Statues” in Old Kingdom Serdabs”, in: JARCE 39 (2002), pp. 103–121. |
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Photos: |
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Archivalien: | Tgb. 1905 [Original pdf] [Abschrift pdf] S. 96: Schuglschluß ist der ganze Inhalt des Serdâbs, 5 Statuen und 15 Dienerfiguren, geborgen. Eine photographische Aufnahme war nicht möglich. S. 96: Schuglschluß ist der ganze Inhalt des Serdâbs, 5 Statuen und 15 Dienerfiguren, geborgen. Eine photographische Aufnahme war nicht möglich. No. 1 (Skizze auf S. 95) ist ca. 70 cm hoch, sitzende Statue eines Mannes, nach der Aufschrift auf der r. Seite des Sessels der (cf. S. 92) Das Gesicht sehr derb, offenbar Porträtähnlichkeit angestrebt. Halblanges gescheiteltes Haar. Breiter Halskragen Bemalung (blau) erhalten. Gefältelter Schurz . Körper rotbraun, die Bemalung des Sessels soll Granit nachahmen (das Material ist Kalkstein).No. 2 ist ca 60 cm hoch und stellt denselben Mann dar Haltung im Wesentlichen die gleich wie bei No.1. Haar kurz, Löckchenfrisur. Arbeit besser als bei No. 1, Erhaltungszustand tadellos, Farben S. 97: weniger gut erhalten. . 147: Scheinkrüge mit Henkel u. ein anderes Scheingefäss, aus dem Brunnen in d.
Vorhalle von N (Fund von 1903). Ausserdem will M. Proben von Perlen haben. 6 Statuen die zerbrochen sind, sollen nach Deutschland ziehen u. ausgelaugt werden u. dann auf Grund der Photos zur Verteilung kommen. Von dem „Gürtel“ (ceinture), der 1903 gefunden ist, spreche
ich in Gegenwart E. Brugsch’s zu M. Er wird nicht beansprucht. Die 2 im Frühling
1904 gefundenen Granitfiguren erhalte ich. S. 144) Müller aus dem Serdab
S. 13: S. 14: |
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Lageplan: | Plan Hölscher 1903-1906 Blaupausen Mastaba D 39/40 |
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