ÄM, Kairo Inv. Nr. unbekannt |
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Standort: | Ägyptisches Museum Kairo | ||||||||
Inv.-Nr. | unbekannt | ||||||||
Bezeichnung des Stückes: | Statue einer stehenden Frau | ||||||||
Herkunft: |
Giza, Westfriedhof, Zwergmastaba des Hetepi, Sargkammer siehe Fundkontext |
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Erwerbung: | Fundteilung 1903 [pdf] | ||||||||
Material: | Holz mit Resten von Farbe | ||||||||
Maße: | H. 60,0 cm | ||||||||
Datierung: | späte 6. Dynastie (Merenre / Pepi II.), da zeitgleich mit den anderen drei gefundenen Statuen. | ||||||||
Beschreibung: |
Beim Auffinden der Statue waren die mit Zapfen angesetzen Arme abgebrochen und die Statue auf der Höhe der Knöchel vom erhaltenen Fußbrett mit beiden Füßen abgesplittert. Das Holz war bei der Auffindung in einem schlechten Zustand und sehr porös, wenn auch nicht allzu rissig. Bei dieser Statue war die Bemalung (der Halskragen und die Armbänder) noch am besten erhalten. Sie wurde, ebenso wie die anderen drei Statuen des Hetepi kurz nach der Auffindung zur Stabilisierung des Holzes paraffiniert. |
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Erhaltungszustand: |
Die Statue ist mit Sicherheit, wie es die Fundteilung von 1903 besagt nach Kairo gelangt - ihre Inventarnummer ist jedoch unbekannt. | ||||||||
Darstellung und Text: |
Die Holzstatue der Frau steht mit geschlossenen Beine auf einem beschrifteten Fußbrett. Ihre am Körper entlang geführten Arme sind separat gearbeitet und mit Zapfen angesetzt gewesen. Ihre flachen Hände lagen an den Oberschenkeln an. Die Frau trägt das typische lange Trägergewand des Alten Reiches und eine auf Schulterhöhe endende Strähnenperücke, sowie einen aufgemalten Halskragen und gemalter Armbänder. Die einzelnen Körperpartien sind auch hier, wie bei den anderen Statuen sorgfältig gearbeitet gewesen und deutlich erkennbar. Die Darstellung des Gesichts läßt sich aufgrund des schlechten Photo nicht mehr erkennen - es scheint aber so zu sein, als wenn es noch Beschädigungen im Gesicht gegeben hat. Diese Statue hat als einzige der drei ein erhaltenes Fußbrett, das zudem noch beschriftet war. mw.t=f onX-O(w).t-Or(.w) z#=s Seine Mutter Anch-Hathor, ihr Sohn... |
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Kommentar: |
Die Statue wurde zusammen mit drei weiteren Holzstatuen (ÄM, Kairo Inv.-Nr. unbekannt, PM 1572 und PM 1574) in der Sargkammer an der Norwand entlang angelehnt, aufgestellt gefunden. Die Sitte Statuen in der Sargkammer aufzustellen wird erst ab der 6. Dynastie üblich und wird mit geänderten Jenseitsvorstellungen bzw. bei kleineren Mastabaanlagen mit den beschränkten finanziellen Verhältnissen ihrer Besitzer begründet. (Vgl. dazu Junker, Giza VII, S. 124f.) Bemerkenswert ist allerdings der Umstand, dass es sich bei den Statuen in der Sargkammer häufig um Holzfiguren handelte, z.B. bei %wfw-snb I, Ro-wr II aber auch Mry-Ro-H#-jS.t=f aus Sedment. Die Inschrift auf der Statue erwähnt den Namen der Mutter (Ranke, PN, I, 65,24) des Hetepi. Eventuell könnte auf dieser Statue noch der Name des Otpj erwähnt worden sein, da dem Namen der Mutter ein z#=s folgt - es ist allerdings unklar ob der dem z#=s folgende Name zerstört oder gar nicht aufgeführt war. Genauer zu eruieren ist der Fall nicht, da auf dem einzigen Photo der Statue (BFM 1.361.754) die Inschrift nicht erkennbar ist. Denkbar, da Steindorff im Tagebuch keinerlei "Zerstörung" des zu erwartenden Namen anmerkt, dass sich die Inschrift "ihr Sohn" vielleicht auf die neben ihr stehende Sitzfigur des Hetepi bezog und der Name bewußt ausgelassen worden ist. Allerdings fehlen zum Beweis der These jegliche weiteren Belege. |
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Technische Angaben: |
Maße: |
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Geschichte des Stückes: |
Die Statue wurde zusammen mit drei weiteren männlichen Figuren (zwei Standfiguren - ÄMUL 2688 (Kriegsverlust) und PM 1574), sowie einer Sitzfigur PM 1572 bei der Grabung 1903 gefunden. Die Figur gelangte durch die Fundteilung an das Ägyptische Museum Kairo. | ||||||||
zugehörige Objekte: |
Die Holzstatuen: PM 1572; PM 1574 und ÄMUL 2688 - Kriegsverlust) Die Reliefbruchstücke: ÄM, Kairo JE 57135 und JE 57164; eventuell noch ein weiterer Block in situ verblieben oder ÄM, Kairo Inv.-Nr. unbekannt. Schälchen, Becher, Bruchstücke von Mörteltöpfen - Verbleib unbekannt. Scheintür des Otpj und rohes Relief auf der Norwand - in situ verblieben. |
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Bibliographie: |
- Porter/Moss, Memphis III,1,2. Auflage, S. 117. - ansonsten unpubliziert |
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Literatur: |
- Harvey, Julia, Wooden Statuettes of the Old Kingdom, Leiden 2001 = EM 2. | ||||||||
Photos: | |||||||||
Archivalien: | Tagebuch Steindorff 1903, 1) Stehende Frau; kurze Perücke, in der Mitte gescheitelt, die gewöhnliche Frauenfrisur der 5. Dyn. Unter ihr kommen an d. Stirn d. Löckchen hervor. Die Arme hängen herab. Langes, eng anschliessendes Kleid. Die Füsse stehen in einer Linie. Rest von Bemalung (Armbänder, Halskette). Auf dem Fussbrett steht: , also die Mutter des Toten. H. 60 cm. |
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Lageplan: | Plan Hölscher 1903-1906 - [pdf] Blaupausen Mastaba D 200-214 - [pdf] Fundkontext des Hetepi |
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